Dies ist unser Tagebuch über Nord- und Mittelamerika. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen. Im blauen Datumfeld sind manchmal spezielle Karten oder Links zu finden.

 
Datum
Tagebucheintrag
Texas State Flower (Lupine oder blaues Häubchen)

01.01. -
02.01.2005
Brazos BendBereit zum SprungWir machen mit dem Velo eine Rundfahrt durch den grossen Park. Unterwegs begegnen wir vielen Wasservögeln, Schildkröten die auf Baumstämmen sonnen und einigen grossen Alligatoren die am gegenüberliegenden Ufer liegen. Bei einem Aussichtsturm liegen sogar zwei Alligatoren direkt vor unseren Füssen und lassen sich auch durch die Leute nicht stören. Am nächsten Tag verbringen wir eine ruhige Zeit vor unserem Campinghaus bis plötzlich um 16 Uhr eine Horde Jugendlicher die drei Nebenhäuser bezieht und damit unseren friedlichen Tag beendet. Wir packen eiligst zusammen und flüchten an einen ruhigeren Platz, denn viele Camper sind schon abgereist und der Campingplatz ist fast leer.

03.01. -
04.01.2005
Wir fahren nach Houston, wo wir beim AAA Traveller-Checks kaufen wollen. Aber weil wir in der USA keine feste Adresse und nur eine provisorische Mitgliedskarte haben, verkaufen sie uns nach langem Hin und Her keine, obwohl wir Mitglied sind, das ist wieder mal USA pur! Wir fahren weiter zum Flughafen um unseren Flug zu bestätigen, denn die automatische Flugbestätigung am Telefon versteht unser Englisch nicht! Nicht weit vom Flughafen entfernt gibt es einen KOA-Campground, wo wir die letzten zwei Tage in den USA verbringen und wo wir unseren Camper, für 60$, einen Monat lang, an einem sicheren Ort stehen lassen können. Wir essen wieder einmal auswärts zu Abend, diesmal beim TGI Friday, ein gutes Restaurant wo Martin ein riesengrosses Rippenrack vertilgt. Nachher sieht der Knochenhaufen auf seinem Teller aus wie eine archäologische Ausgrabung. Wir kaufen im Wal Mart noch Schokolade als Mitbringsel für die Kinder in der Dom. Republik und holen halt Bargeld auf der Bank, wenn wir schon keine Traveller-Checks bekommen. Danach packen wir unsere Koffer auf dem Campingplatz.

05.01.2005
Bereit zum StartEndlich Wieder einmal werden wir schon um 7Uhr durch den Wecker geweckt. Wir packen alles zusammen und parkieren den Camper auf dem vorbestellten Abstellplatz. Pünktlich um 9 Uhr holt uns das gestern bestellte Taxi ab und fährt uns den kurzen Weg zum Flughafen. Nach dem Check-In beim AA-Schalter geht’s zur Sicherheitskontrolle. Dort heisst es Schuhe ausziehen, PC, Filmkamera und Fotoapparat auspacken und alles auf das Band legen. Nachdem wir beim Gate angekommen sind, erfahren wir, dass unser Flieger wegen technischen Problemen über eine Stunde Verspätung hat. Das wird aber knapp mit dem Umsteigen in Miami. Die freundliche Dame am Tresen gibt uns neue Plätze ganz vorne, damit wir in Miami schnell draussen sind und den nächsten Flug nicht verpassen. Gestrandet in Miami Wir essen in einem Fastfood-Lokal etwas Chinesisches und vertreiben uns die Zeit mit CNN gucken. Als der Flieger dann kommt, wird er in Rekordzeit abgefertigt und 25 Minuten später verlassen wir schon wieder das Fingerdock. In Miami drängeln alle so schnell wie möglich nach draussen und als wir am Abfluggate für den Weiterflug nach Santo Domingo ankommen, erfahren wir dort, dass dieser Flug sogar zwei Stunden Verspätung hat. Im mittleren Westen der USA wütet zurzeit ein Schneesturm und über hundert Flüge mussten gestrichen werden. Also wieder warten und CNN gucken. Um 18 Uhr 15 können wir endlich unser Flugzeug besteigen und nach einem zweistündigen Flug landen wir das erste Mal in unserem Leben in der Karibik.

05.01.2005
Nachdem auch unsere beiden Koffer angekommen sind und wir das Einreiseprozedere (10$ pro Person, das erste Mal, dass wir bei einer Einreise in ein Land etwas bezahlen müssen) hinter uns gebracht haben können wir endlich um 23 Uhr das Flughafengebäude verlassen. Wie wir erfahren ist unser Freund, der uns abholen sollte, leider immer noch in der Schweiz, aber seine Frau und die drei Kinder warteten geduldig auf uns. Als sie uns zum Auto führen will ist es nicht mehr da. Durch die Verspätung war die kurze Parkzeit abgelaufen und die Polizei hat es abgeschleppt. Nachdem sie auf dem Polizeiposten nach längerer Verhandlung das Auto zurück erhält, können wir um Mitternacht endlich losfahren. Weil es so spät ist haben wir dafür nicht so viel Verkehr und erreichen ihr Haus bald. Wir können uns dort in einem Zimmer mit eigener Dusche und WC einrichten und gehen unter dem Moskitonetz gleich schlafen.

06.01. -
07.01.2005
Als wir am Morgen aufstehen haben wir keinen Strom und auch kein Wasser, aber das sei hier normal. Wir fahren mit der Freundin in der chaotischen Stadt umher um in einer kleinen, von bewaffneten Wächtern umstellten Wechselstube, Geld zu wechseln und im riesigen Carrefour Lebensmittel einzukaufen. Der Verkehr ist schlimmer als in den USA und die wichtigsten Teile am Auto sind die Hupe, Bad im Whirlpooldas Gaspedal, die Lichthupe und dann erst die Bremse. Am Abend besuchen wir noch einen Bruder irgendwo in der Nähe. Wir haben überhaupt keine Orientierung und sind froh, dass wir herumchauffiert werden. Auch am nächsten Tag besuchen wir Verwandte und klären ab, welcher Bus uns morgen nach Las Terrenas fährt. Am Nachmittag füllen wir den Whirlpool mit Wasser, denn der grosse Pool ist ausser Betrieb und so können wir uns wenigstens mal abkühlen.

08.01.2005
Wir lassen den Wecker um 7 Uhr klingeln, packen unsere Sachen zusammen und werden gleich nach dem Frühstück zur Busstation gefahren. Der Bus soll um 9 Uhr losfahren und zu unserer Überraschung ist er wirklich pünktlich. Unsere Freundin fragt den Chauffeur ob er unsere Adresse bei „Pino“ in Las Terrenas kennt und er sagt es sei kein Problem, er kenne den Ort. Wir verabschieden uns und werden mit unseren Koffern im kleinen, fast schon vollen, 30plätzigen Bus verstaut. Unsere Koffer belegen je einen Platz und das heisst, dass wir vier Billette kaufen müssen. Das Ganze kostet uns aber trotzdem nur etwa 22$. Nachdem wir pünktlich losgefahren sind, steigen bei weiteren Haltestellen noch mehr Leute ein, bis der Bus proppenvoll ist, wir können uns kaum noch rühren. Eine Einheimische hört uns reden und spricht uns plötzlich in Schweizer-deutsch an. Sie habe 13 Jahre in der Ostschweiz gelebt. Jetzt haben wir sogar jemanden der uns übersetzen kann (ein beruhigender Gedanke). Nach einer Stunde gibt es bei einem kleinen Kiosk einen Halt um die Beine zu vertreten und etwas zu trinken. Nach gut vier Stunden durch kleine Dörfer und über löchrige Strassen erreichen wir endlich Sanchez auf der Halbinsel Samana. Dort steigen viele Leute aus, auch unsere Dolmetscherin verabschiedet sich. Danach müht sich der Bus über den Pass auf die andere Seite der Halbinsel. Wir geniessen herrliche Ausblicke auf das Meer
Fahrt über Land Polizeiposten Bucht von Samana Bergdorf
und die Buchten. An der Endstation in Las Terrenas müssen wir aussteigen und der Buschauffeur weist in die Richtung wo unsere Bungalowanlage stehen soll. Zwei Motorradtaxis (Motoconchos) wollen uns mit den schweren Koffern auf ihre 125er laden aber Martin lehnt ab. Wir gehen zu Fuss der belebten Strasse entlang und plötzlich hält neben uns ein Auto der Touristenpolizei. Er erklärt sich bereit, uns mitzunehmen und nach mehrmaligem Fragen landen wir im Hotel Los Pinos. Das ist leider der falsche Ort und wir werden auf die andere Seite der Stadt verwiesen. Der Fahrer meint, dass er normalerweise keine Touristen herumchauffiert, aber wenn wir ihm etwas für das Benzin geben, fährt er uns dahin. Endlich erreichen wir nach einer über 5-stündigen Odyssee mit dem Bus und der Irrfahrt durch Las Terrenas unsere Bungalowanlage an der Playa Bonito ( www.domrep.com ). Der „Pino“ aus Österreich begrüsst uns und meint das sei das erste Mal, dass Touristen von der Polizei hergebracht werden. Las TerrenasPlaya Bonita (unser Strand)Wir können nach einem erfrischenden Bier und einem feinen Sandwich mit richtigem Brot, im kleinen Restaurant (Marions Bar) das zur Anlage gehört, unseren Bungalow, die Casa Simone beziehen ( www.las-terrenas.de ). Nach dem Auspacken werden wir von einem Angestellten zu Zweit auf seinen 125er-Töff verfrachtet und auf abenteuerliche Weise über die löchrige Strasse und durch Pfützen zurück ins Ort chauffiert, wo wir noch Lebensmittel einkaufen können. Er bringt uns heil auch wieder zurück und nach dem Abendessen (Spaghetti natürlich) fallen wir todmüde in unsere Betten.

09.01. -
15.01.2005
Heute erkunden wir den Weg an den wunderschönen Strand der Playa Bonita. Er ist menschenleer und etwas ausserhalb der lärmigen Stadt Terrenas gelegen, und nur etwa 200m von unserem Bungalow entfernt. Abends können wir in Marions Bar den lustigen Film „Der Schuh des Manitus“ auf der hauseigenen DVD-Anlage mit Grossleinwand und Dolby Surround anschauen.
Wir lernen hier viele Leute kennen, die entweder länger hier wohnen oder wie wir nur einen kürzeren Urlaub machen. unser Garten
Playa Bonita Playa Bonita Casa Simone
In den nächsten Tagen regnet es etwas viel und wir können nur einmal an den Strand und im Meer baden. Ansonsten heisst es faulenzen und lesen. In Marions Bar steht auch ein Internet PC, den wir für nur 10$ unbeschränkt benutzen können. In der Anlage gibt es einen deutschen Bäcker, wo wir Weissbrot oder ein Baguette kaufen können, das wir meistens zum Mittagessen fast ganz aufessen. Einmal hat er uns sogar sechs Berliner gebacken. Die haben dann auch nur zwei Tage gehalten. Am Abend sitzen wir meistens an der Bar und plaudern oder schauen ab und zu einen Film, den wir noch nicht gesehen haben. Wir können von einem Deutschen, der hier wohnt, für die ganze Zeit die wir hier sind einen 110er-Töff mieten. Damit sind wir unabhängig und können Ausflüge in die kleine Stadt und die umliegenden Strände unternehmen. Mit der Zeit geht es immer besser den Töff über die löchrige Strasse und durch die grossen Pfützen zu manövrieren ohne nasse Füsse zu bekommen.
echtes Weissbrot frische Früchte Las Terrenas Las Terrenas

16.01. -
20.01.2005
Die zweite Hälfte des Monats beginnt mit vier warmen, sonnigen Tagen, die uns helfen unsere Reisebräune zu vertiefen. Danach wird es wieder wechselhaft mit starkem Niederschlag, der Pinos Badesee wieder füllt und sogar zum Überlaufen bringt. Auch die umliegenden Wiesen sind überschwemmt. Inzwischen ist eine Gruppe mit acht Freunden aus Bayern angekommen und die Abende an der Bar werden mit Diskussionen und Kinofilme schauen verbracht.
Marions Bar Marions Bar Pinos Haus

21.01. -
24.01.2005
Heute kommt die Sonne nach einer kühlen Nacht wieder hervor - gerade richtig für die arbeitende Bevölkerung, die durch zwei Feiertage am Freitag und Montag ein langes Wochenende geniessen kann. Man merkt es auch an den vielen Leuten, die den Strand bevölkern und an den überfüllten
Strassen, mit den Autos aus den grossen Städten. Wir finden aber trotzdem noch einen ruhigen Orte am Strand.Kokosnussernte Einsame Bucht
Playa Bonita Internet im Freien

25.01. -
26.01.2005
Genau mit dem Ende der Feiertage versteckt sich die Sonne wieder für zwei Tage hinter den Wolken. Am Abend fahren wir in die nahe Pizzeria de Coco, die von einer Schweizerin geführt wird und wo Koch Rolf, auch ein Schweizer, Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti und Pizzas anbietet. Wir lernen dort gleich noch zwei Schweizer kennen: Karin und BeatKarin und Beat, die auch ihren Camperurlaub in den USA unterbrochen haben, um die kalten Tage zu überbrücken. Sie haben sieben Jahre in der USA gelebt und machen jetzt noch eine längere Rundreise durch die USA, bevor sie wieder in die Schweiz zurückkehren. Sie besuchen uns am nächsten Nachmittag in Marions Bar, wo wir plaudern und herausfinden, dass wir uns zur gleichen Zeit, während der Bikeweek in Sturgis, in South Dakota aufgehalten haben.

27.01. -
28.01.2005
Unser TöffPunta Bonita Endlich scheint wieder einmal die Sonne und die Temperaturen sind auch wieder sommerlich. Wir machen mit dem Töff einen Ausflug nach Las Terrenas und die anderen Strände in der Umgebung. Unterwegs buchen wir im Reisebüro, das von Urs, einem weiteren Schweizer der hier lebt, geführt wird, unseren Flug mit einem Privatflugzeug für den nächsten Mittwoch nach Santo Domingo. Nicht einfach nur zum Spass, sondern weil der reguläre Flug dort zu spät ankommen würde und wir unseren Flug zurück in die USA nicht mehr erwischen könnten.FischtransportAm nächsten Tag, dem letzten Tag wo wir unseren fahrbaren Untersatz noch zur Verfügung haben, kaufen wir zum letzten Mal günstiges Rinds- und Schweinefilet beim französischen Metzger ein. Am Abend treffen wir uns mit Karin und Beat in einem der zahlreichen Fischrestaurant am Meer. Der Fisch ist exzellent, aber das Essen mit 1500 Peso für zwei Personen (im Vergleich) zu teuer.

29.01. -
31.01.2005
Da wir ab heute nur noch zu Fuss unterwegs sind, wandern wir dem Strand entlang bis zur schönsten Bar der Welt, die zwischen zwei Flüssen die ins Meer münden, direkt am Strand liegt und geniessen ein (oder zwei) der feinen Mixgetränken. Als wir wieder Zuhause sind, tun uns die Beine weh - wir sind es wohl nicht mehr gewohnt so weit zu Fuss zu gehen.
Dschungelpfad Wasserfall The Beach Bar Kitesurfer
Der Sonntag ist zum Vergessen, nur Regen, Regen, Regen .... Am Montag machen wir, nachdem wir uns einen ganzen Tag erholen konnten, BeachwanderungPina Colada mit Karin und Beat eine Wanderung an der wunderschönen Beach entlang nach Las Terrenas. Die Sonne lacht wieder vom Himmel und die Wettervorhersage für unsere letzten Tage im Paradies lassen auf gutes Wetter hoffen. In der Stadt erholen wir uns bei einem Pina Colada von den "Strapazen".
  ...zum nächsten Monat