Dies ist unser Tagebuch über Australien. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen.

Datum
Tagebucheintrag

1./2.2.2004

WLink zu Phillip Islandir verlassen die Mornington-Halbinsel und umrunden den Western Port in dem French Island liegt. Die touristische Phillip Island, mit dem Stadion bei den Pinguinen, lassen wir diesmal rechts liegen und fahren weiter der Küste entlang bis Inverloch. Heute um 14 Uhr ist der Australian Open Final mit Roger Federer und weil es immer noch kühl und regnerisch ist, nehmen wir wieder eine Cabin (54$) auf einem Top-Tourist Campingplatz. Roger macht uns die Freude und gewinnt das Turnier souverän. Nadia kann heute wieder einmal auf einem richtigen Herd kochen und darum gibt es zur Feier des Tages Rahmschnitzel mit Nudeln und zum Dessert Vanillecreme mit Buttercake. Am nächsten Morgen ist immer noch schlechtes Wetter. Wir bleiben deshalb noch einen weiteren Tag. Als wir in die Ortschaft zum Einkaufen fahren wollen, springt der Camper nicht an. Die Batterie ist total down. Martin ruft im Parkoffice den Automobilclub RACV an und in 20 Minuten ist bereits Hilfe da. Der Pannenhelfer bestätigt, dass die Batterie fällig ist. Er überbrückt von seinem Auto und der Camper springt problemlos an. Er sagt, wir sollen nach Wonthaggi zurückfahren, um dort bei einem Spezialisten eine neue Batterie einbauen zu lassen. Hier in Inverloch sei sehr wahrscheinlich keine solche Heavy Duty Batterie für 4WD verfügbar. Für günstige 110$ wird uns in Wonthaggi die Batterie dann ersetzt. Wir erledigen noch den Einkauf für ein weiteres, leckeres Abendessen (Geschnetzeltes vom Kalb mit Reis und Rahmsauce, zum Dessert die restliche Vanillecreme und der Buttercake von gestern) und fahren wieder zurück nach Inverloch.

3./4.2.2004 Weil das Wetter immer noch schlecht ist und der Wetterbericht erst für Morgen eine Besserung verspricht, bleiben wir noch eine Nacht in der geheizten Cabin. Wir fahren 30 km in die nächste grössere Ortschaft mit Kino, nach Leongatha. Jetzt haben wir endlich die Zeit und das Wetter um den 3 1/2 –Stunden Marathon (ohne Pause) des dritten LOTR zu sehen. Um sechs Uhr abends verlassen wir das Kino und bestellen bei der nächsten Pizzeria unser Abendessen zum Mitnehmen. Nadia bekommt warme Knie von der Pizza, bis wir in unserer Cabin sind, wo wir sie in der Mikrowelle nochmals aufwärmen und vor dem Fernseher verspeisen. Am nächsten Morgen ist es endlich wieder einmal windstill und die letzten Wolken lösen sich allmählich auf. Wir packen zusammen und verlassen Inverloch. Wilson-Prom.NPWhisky-BayAuf Nebenstrassen erreichen wir die einzige Zufahrtsstrasse zum Wilson Promontory Nationalpark. Die Halbinsel ist der südlichste Punkt des Festlandes und war ursprünglich mal mit Tasmanien verbunden. Sie beherbergt eine einzigartige Vielfalt von Fauna und Flora und eine Küstenlinie von 130km mit diversen, schönen Stränden. Die einzige Strasse führt etwa 30 km in den Park bis zur Tidal Camping Area mit fast 500 Plätzen. In den Sommerferien werden die Plätze verlost, so begehrt ist dieser Camping Platz, der Einzige der mit dem Auto erreichbar ist. Es gibt noch mehrere andere, nur zu Fuss erreichbare, Plätze. Auch heute Abend ist der Platz gut besucht, wir schätzen etwa zu 70%.Lunch-with-FriendsTidal-River Wir erkunden die Umgebung mit dem Tidal River und der geschützten Bucht, aber das Wasser ist uns zu kalt zum Baden. Beim Mittagessen müssen wir uns der frechen Crimson Rosellas erwehren, damit wir wenigstens einen Teil unserer Sandwiches essen können.
5.2.2004 Junger-Rosella Mt-Oberon Um den Nationalpark noch etwas zu geniessen, fahren wir am Morgen auf den Telegraph Saddle, von wo wir auf den 558m hohen Mount Oberon wandern. Statt Fliegen belästigen uns hier viele Bremsen. Der Ausblick und der wolkenlose Himmel lohnen den schweisstreibenden Aufstieg. Man sieht fast der ganzen Küstenlinie entlang und auf Tidal River. Beim Abstieg begegnet uns eine etwa 1m lange Schlange. Sie windet sich dem Weg entlang und wir können sie gut beobachten und filmen. Umpherston-Sinkhole Danach verlassen wir den Nationalpark und fahren bis Mirboo, wo die Grand Ridge Road beginnt, die sich grösstenteils als Gravelroad durch den Strzelecki State Forest dem Hügelkamm entlang windet und in den Tarra-Bulga NP (Rainforest) führt. Obwohl wir für heute genug gewandert sind, machen wir noch den 30 Minuten dauernden Rundweg durch das Fern Gully mit der Suspension Bridge, Ferntree-Gully eine Hängebrücke die über das Tal mit den riesigen Farnbäumen führt. Auf einer engen kurvigen Strasse fahren wir talwärts durch das Tarra Valley, wo wir einen, mitten in den Bäumen gelegenen, Campingplatz finden. An diesem ersten warmen Abend seit Langem, geniessen wir das vielfältige Vogelgezwitscher.
6./7.2.2004 Am Morgen fahren wir durch das üppig bewachsene Tarra Valley hinunter in das Tal, nach Yarram und auf den South Gipsland Highway. Kurz nach Woodside schwenken wir von der Hauptverkehrstrasse ab, um auf Nebenstrassen nach Seaspray an der Nighty Mile Beach zu gelangen. Endlich ist das Wetter auch wieder der Jahreszeit und Australien angemessen. Der feine Sand und die unendliche Weite dieser Küstenregion überwältigt uns. Wenn das Wasser nicht zu kalt wäre, würden wir uns sofort in die Fluten stürzen. Wir fahren der Küste entlang (leider sieht man das Meer nicht) bis nach Golden Beach und dann weiter bis zur nächsten „Grosstadt“, Sale um Einzukaufen. Auf der A1, dem Princess Hwy fahren wir nur kurz, denn schon nach 5km biegen wir ab auf die C106, einer Nebenstrasse die uns nach Eagle Point, zwischen Bairnsdale und Paynesville, führt. Für nur 12$ können wir auf einem ehemaligen Top Tourist Caravan Park übernachten. In der Campingküche lernen wir Rosi und Gerhard aus Wolfurt bei Bregenz kennen. Sie sind vor einer Woche in Sydney gestartet und reisen ein halbes Jahr durch Australien. Danach wollen sie die USA mit dem Fahrrad durchqueren. Wer weiss, vielleicht treffen wir uns dort wieder. Wir bleiben noch einen Tag in der Gegend und besuchen die kleine Hafenstadt Paynesville. Dort verkehrt eine Fähre auf die nahe gelegene Raymond Island. Rosi-und-GerhardFauler-Koala Diese Insel ist ein richtiger Geheim-Tipp für Liebhaber der drolligen Koalas. Man kann sie hier aus nächster Nähe in freier Wildbahn beobachten. Teilweise hocken sie zu dritt oder noch mehr auf dem gleichen Baum. So viele Koalas am selben Ort kann es wirklich nur auf einer Insel geben. Am Abend sitzen wir dann noch lange mit den beiden Österreichern in der Küche zusammen und plaudern.
8.2.2004 Heute starten wir einen Ausflug in die australischen Alpen. In Bairnsdale stocken wir unsere Vorräte und den Dieseltank auf. Auf einer Nebenstrecke, die durch die ersten sanften Hügel in die Höhe führt, erreichen wir das Ende der Teerstrasse bei Dargo. Hier oben weht ein heisser Wind bei über 35 Grad. Wir erfrischen uns mit einem Glace. Während wir im kühlen General Store stehen, sehen wir eine genaue Karte der Umgebung und da sind in der Nähe beim Dargo River drei Campingplätze eingezeichnet. Die hätten wir sonst nie gefunden, denn kein Wegweiser deutet darauf hin. Nach 5km auf der ungeteerten Upper Dargo Road finden wir ein einsames, lauschiges Plätzchen, direkt am Fluss. Der Fluss führt zwar nicht viel Wasser, aber es genügt, um hineinzuliegen und uns abzukühlen. Kuehles-Bad In der Abenddämmerung sehen wir sogar noch einen der scheuen Platypus auf Nahrungssuche. Bald müssen wir uns aber in den Camper flüchten, denn ein Gewitter mit Blitz und Donner bringt einen kurzen aber heftigen Regenguss und die willkommene Abkühlung für die Nacht.
9.2.2004 Von Dargo, auf etwa 500müM führt uns die ungeteerte und rauhe Dargo Plains Road auf über 1700müM. Leider regnet es, aber die Fahrt durch den Wald und über die Hügel entschädigt uns, obwohl die Aussicht reduziert ist. Als wir nach 73km Holperstrecke endlich die geteerte Great Alpine Road erreichen, schwenken wir nach rechts, zum Mount Hotham Skiresort um einen Cappuccino zu trinken und besseres Wetter abzuwarten. Es hört auch wirklich auf zu regnen und auf der kurvigen Fahrt hinunter nach Bright können wir endlich die Fernsicht über die Berge geniessen. Die Wolken verziehen sich immer mehr, darum beschliessen wir noch in den Mt. Buffalo Nationalpark zu fahren. Eine steile, kurvige, aber geteerte Strasse führt hinauf auf 1300müM zum Lake Catani und dem schönen Campingplatz, den am Höchsten gelegenen bisher. Hier oben ist es wieder angenehm kühl, nachdem es in Bright wieder richtig tropisch heiss geworden ist. Martin sieht auf einer Wanderung kurz vor Sonnenuntergang einen der scheuen Lyrebirds.
10./11.2.2004 Wir fahren noch die Strasse bis zu ihrem Ende, zum Parkplatz beim höchsten Punkt des Parks, dem Horn. Schon von hier hat man eine atemberaubende Rundsicht über die Alpen. Den letzten Weg auf die Bergspitze nehmen wir als Erste heute in Angriff. Die ungehinderte 360 Grad-Rundsicht auf 1720müM über die umliegenden Berge der Viktorianischen- und NSW-Alpen ist phänomenal. Der Wind bläst sehr stark und unser GPS erreicht hier oben 12 Satelliten! Auf der Rückfahrt wandern wir noch zum Monolithen. Die letzte Treppe auf den Felsblock ist leider aus Sicherheitsgründen geschlossen. Vermutlich ist dem Stein nicht mehr so recht zu trauen. Die Aussicht auf den See, wo wir campiert haben und die Umgebung ist trotzdem sehenswert. Danach geht es nur noch hinunter ins flache Land und weiter Richtung Wangaratta. Ein Abstecher führt uns nach Milawa, zur Winery der Brown Brothers, einer unserer Lieblingsweine Australiens (In der Schweiz leider nicht erhältlich). Wir degustieren ohne zu kaufen, denn hier sind die Flaschen teurer als im Bottle Shop von Coles oder Safeway. Übernachtung in Wangaratta auf einem Caravan Park mit Dusche! Wir bleiben gleich noch einen Tag hier, denn es hat angefangen zu Regnen. Nadia hat ihren Waschtag, aber die Kleider trocknen fast nicht. Am Nachmittag gehen wir wieder einmal ins Kino, um den neuesten Tom Cruise-Film „The Last Samurai“ zu sehen. Ein guter Film. Danach essen wir wieder einmal eine Pizza, damit Nadia nicht kochen muss.
12.-14.2.2004 Wir verlassen Wangaratta und fahren zurück in die Berge. Die Sonne scheint auch schon wieder. Kurz nach Bright nehmen wir die Strasse über einen Pass mit Aussicht auf das Kiewa Valley und Mount Beauty. Von Mount Beauty führt dann eine schmale, kurvenreiche Strasse durch das Rocky Valley hinauf, bis Falls Creek auf etwa 1500m. Wir umrunden den Stausee, das Rocky Valley Trinkwasser-Reservoir, auf der ungeteerten Bogong High Plains Road. Auf 1600m (damit der am höchsten Gelegene) finden wir einen einsamen Campingplatz, mit vielen Fliegen und Aussicht. Endlich können wir wieder einmal ein Lagerfeuer entzünden und Martin eine Zigarre geniessen. Nach Sonnenuntergang erleben wir einen gewaltigen Sternenhimmel. Am nächsten Morgen gratuliert Martin Nadia zum 45zigsten Geburtstag, der zweite hintereinander in Downunder. Weiter geht's auf der guten Gravelroad hinunter auf etwa 700m zum Big River und die geteerte Strasse nach Omeo. Bei Jokers Flat finden wir, nachdem wir heute erst 20km gefahren sind, einen Campingplatz, direkt am Fluss mit Tisch, grosser Feuerstelle und WC. Nadia wünscht sich hier zu bleiben. Martin fährt noch bis Omeo, um eine Zeitung und als Überraschung für das Geburtstagskind, ihr Lieblingsglace zu kaufen. Zum Glück haben wir einen Kühlschrank im Camper, denn er unterschätzt nämlich die 40km lange, sehr kurvige Strasse, für die er hin und zurück fast 2 Stunden benötigt. Wir baden im Fluss und können uns waschen. Nadia kann nach Herzenslust sünnele, baden und nach Gold suchen. Am Abend feiern wir am Lagerfeuer mit Bier und Kalbskoteletts. Dieser Platz gefällt uns so sehr und das Wetter spielt auch mit, also checken wir unsere Vorräte und das Trinkwasser. Wir haben noch knapp 10 Liter Wasser, das sollte zum Trinken reichen, da wir uns im Fluss waschen können und auch mit diesem Wasser das Geschirr waschen können. Zu essen haben wir noch genug, das Brot wird aber nicht reichen. Bleiben wir also noch einen Tag um zu faulenzen und den Sommer endlich zu geniessen. Auch hier sehen wir am Abend eines der seltenen Schnabeltiere und in der Nacht flitzt die ISS als hell erleuchteter Stern im Osten von Nord nach Süd vorbei.
15./16.2.2004 Am Morgen nehmen wir nach dem Zusammenpacken ein letztes, kühlendes Bad im Fluss, bevor wir die kurvige Strecke bis Omeo unter die Räder nehmen. Von Omeo geht es immer weiter hinunter, Richtung Meer bis nach Lakes Entrance. Es weht ein sehr warmer Wind mit Temperaturen um 35 Grad. Zum Glück finden wir einen Campingplatz in der Nähe der Beach, die wir zu Fuss erreichen können. Heute ist Sonntag und alle die es einrichten können, kühlen sich im Meer ab, das etwa 23 Grad warm ist. Endlich können wir wieder einmal im Meer baden. Gegen Abend ziehen Wolken auf und als die Sonne untergeht leuchtet der ganze Himmel feuerrot. Der Regen bleibt aus und über Nacht verschwinden die Wolken wieder, aber es kühlt merklich ab. Wir bleiben noch einen Tag, bei nur noch 20 bis 25 Grad und haben jetzt die leere Beach fast für uns alleine.
17.2.2004 Snowy-River-NP Wir verlassen die Meeresküste wieder, um nochmals die Alpen Victorias zu erkunden. Die Fahrt führt uns nach Norden über Buchan, bis fast an die Grenze zu New South Wales. Kurz vor Wulgulmerang verlassen wir die Teerstrasse und biegen ab, in den Snowy River Nationalpark. Die Gravelroad führt durch den, vor einem Jahr abgebrannten, Wald. Strasse-mit-Aussicht Der Boden ist schon wieder grün und die Blätter spriessen bereits wieder an den Bäumen. Die Fahrt führt an der 500m tiefen Little River Gorge vorbei und nach einer Passüberquerung wird die Strasse schmal und windet sich spektakulär dem Berg entlang hinunter zum Snowy River. Auf der McKillop Bridge, einer historischen Holzbrücke überqueren wir den Fluss. Am anderen Ufer übernachten wir auf dem Picknickplatz, weil der näher am Fluss liegt als die drei Campingplätze. McKillops-Bridge Das Wasser im knietiefen Fluss ist erstaunlich warm für die Höhe und darum benutzen wir die Gelegenheit für ein Bad mit Blick auf die alte Holzbrücke. Beim Abendessen hocken gleich drei Kookaburras auf den Bäumen über uns, um einen Happen Fleisch zu ergattern.
18.2.2004 Die Fahrt führt uns weiter auf der schmalen, kurvigen Gravelroad bis Bonang, wo wir den Snowy River Nationalpark verlassen. Auf der Karte sehen wir die ungeteerte Yalmy Road, die weiter dem Nationalpark entlang, nach Süden führt. Der Wegweiser weist auch auf die Abzweigung nach 500m hin, aber da kommt keine Strasse mit diesem Namen. Nach 1km kehren wir um und sehen von der anderen Seite den selben Wegweiser nochmals. Also nehmen wir halt die Strasse, die nach etwa 500m kommt und tatsächlich nach weiteren 2km heisst sie plötzlich Yalmy Road und führt wieder in den Nationalpark. Auf dieser Seite (Ostseite) sind viel mehr hohe Bäume und dichter grüner Wald, verschont von den Waldbränden. Beim Waratah Flat, wo wir unseren Mittagshalt einlegen, gibt es sogar richtigen Regenwald mit Kängurus und Sittichen. Etwas später, bei den Raymond Falls, haben wir wieder einmal einen ganzen Campingplatz mitten im Wald für uns alleine. Martin spaziert noch den Kilometer zu den „Wasserfällen“, die jedoch nur noch aus einzelnen Wassertümpeln und nacktem Fels bestehen. Am Abend verfüttern wir den restlichen, ungeniessbaren Kuchen, den wir vor 2 Tagen gekauft haben, an die herumstreunenden und gar nicht scheuen Opossums und bewundern den klaren Sternenhimmel.
19./20.2.2004 Die Nacht war absolut still und kalt. Um so mehr freuen wir uns am Morgen an der wärmenden Sonne, die vom wolkenlosen Himmel scheint. Nachdem Nadia ihren zweiten Kaffee gebraut hat, ist die Gasflasche leer geworden. Zum Glück hat das Gas bis jetzt gereicht, denn wir können sie sicher im nächsten, grösseren Ort wieder füllen lassen. Die letzten 35km Kilometer auf der steinigen, holprigen Gravelroad führen durch den Wald bis hinunter in die Zivilisation nach Orbost, am Princes Highway. In einem Gartencenter können wir unsere Gasflasche für nur 5$ füllen lassen, so billig war es noch nie. Martin kann endlich wieder einmal seine geliebten Wing Dings zum Zmittag essen. Cape-ConranDanach verlassen wir den Ort und fahren weiter nach Süden, dem Snowy River entlang, bis zu seiner Mündung ins Meer bei Marlo, wo wir übernachten. Am nächsten Morgen können wir noch etwa 20km der Küste entlang nach Osten fahren, bis zum Cape Conran und dann zurück an den Princes Hwy. Der Highway führt hier in der äussersten Ecke von Victoria durch dichten Wald bis an die Grenze von New South Wales. Bei der letzten Ortschaft vor der Grenze in Genoa biegen wir aber ab und fahren bis an die Küste, nach Mallacoota. Es ist ein Ferienort, der aber nur am Inlet und nicht direkt am Meer liegt. Die Campingplätze entsprechen auch nicht unseren Wünschen, darum fahren wir noch weiter, bis in den Croajingolong Nationalpark. WarnungDie ersten 3 Kilometer sind noch geteert, aber die weiteren 10km Naturstrasse sind so löcherig und holperig, wir müssen fast den 4WD dazuschalten um einen Hügel zu erklimmen. Am Ende der Strasse landen wir in der Shipwreck Bay, mit einem Campingplatz mitten im Wald mit nur 5 Plätzen. Zum Glück ist erst ein Platz belegt, so dass wir hier bleiben können. Der Strand mit seiner starken Brandung ist aber immer noch 500 entfernt und nur zu Fuss erreichbar, dafür ist er menschenleer. Obwohl es nicht empfohlen ist hier zu schwimmen, stürzen wir uns in die Fluten, denn heute ist es wieder extrem warm und drückend. Auch in der Nacht kühlt es fast nicht ab und wir können nur schlecht schlafen.
21.2.2004 Staatsgrenze Pinnacles Wir verlassen die Küste und fahren wieder zurück an den Highway. Das erste Mal seit fast einem Jahr sehen wir auf einer Tafel „Sydney 600km“. Da wird uns erst bewusst, dass unsere Reise durch Australien bald zu Ende sein wird. Wir überqueren die Grenze zu New South Wales und nach weiteren 50km durch den Wald, erreichen wir bei Eden die Ostküste. Wir fahren noch weiter bis Merimbula, einem schön gelegen Küstenort. Nachdem wir uns auf einem Campingplatz eingerichtet haben, beginnt es zu regnen. Zum Glück gibt es hier eine grosse, überdachte Campingküche, wo wir kochen, essen und im Trockenen sitzen können. Wir kommen mit einem älteren, australischen Ehepaar ins Gespräch, die von der Schweiz schwärmen, vom Genfersee und ihrem Ausflug mit dem Glacier Express zum Matterhorn. In der Nacht poltert der heftige Regen auf unser Dach, aber endlich kühlt es wieder ab und wir können wieder besser schlafen.
22./23.2.2004 Hochebene Am Morgen ist der Himmel immer noch bedeckt, aber es hat aufgehört zu regnen. Wir verlassen die Küste wieder und fahren auf einer kurvigen Strasse quer durch den Regenwald hinauf, auf die fruchtbare Hochebene bei Bombala. Hier weiden die berühmten Merinoschafe und liefern einen grossen Teil der Wolle des Staates. Am Fuss der Alpen erreichen wir den Ferienort Jindabyne, am gleichnamigen See auf über 900m über Meer. Wir campieren hier mit Sicht auf den See und geniessen die Ruhe nur kurz, denn bald erhalten wir Nachbarn mit zwei kleinen Mädchen die ganze Zeit herumschreien und quengeln. Charlotte-Pass Am nächsten Morgen ist es wieder wolkenlos, aber es bleibt natürlich kühl auf dieser Höhe. Also sind wieder einmal Jeans angesagt. Die lieben Nachbarn verlassen uns zum Glück bald und wir können noch etwas in der Sonne sitzen , bevor auch wir weiterfahren. Der Eintritt in den grössten Nationalpark von New South Wales, den Kosciuszko NP, kostet 15$ für 24 Stunden! An Perisher Valley, einem ausgestorbenen Skiresort mit modernsten Bergbahnen auf die umliegenden Hügel, fahren wir vorbei, hinauf bis ans Ende der Strasse bei Charlotte Pass, auf 1800m Höhe, wo der Snowy River entspringt. Von hier können wir das erste Mal einen Blick auf Australiens höchsten Berg, den 2228m hohen Mt. Kosciuszko, werfen. Hier oben ist die Luft klar und wir sehen weit über die australischen Alpen. Wir fahren wieder Junger-Snowy-River Mount-Kosciuszko hinunter nach Jindabyne und nehmen die andere Strasse die in den Park führt, Richtung Thredbo. Am Thredbo River, auf etwa 1200m, übernachten wir. Als die Sonne hinter dem Berg verschwindet wird es recht kalt aber der Sternenhimmel in dieser Höhe ist gigantisch.
24.2.2004 Thredbo Top-of-Australia Am Morgen ist der Himmel leider bedeckt, denn heute wollten wir den höchsten Berg Australiens besteigen. Auf dem Weg nach Thredbo, dem grössten Skiresort in den Alpen, beginnt es aber aufzuklaren. Von den vielen Skiliften und Sesselbahnen ist ein Sessellift in Betrieb. Das erleichtert uns die Wanderung, denn die Bergstation ist bereits auf über 1900m über Meer (Retourbillet 23$ pro Person). Es weht ein kalter Wind und die Sicht ist nicht mehr so gut wie gestern. Von hier oben führt der 6km lange Weg (bis zum Rawsons Pass, 1,4km vor dem Gipfel, mit Gitterrosten belegt) zum höchsten Berg Australiens, auf 2228m über Meer. Kalte-Aussicht Oben auf dem Gipfel pfeift ein kalter Wind, aber die Sonne kommt immer mehr hervor und die Sicht Richtung Westen und Süden wird immer besser. Der Weg zurück ist nicht so streng und auf den Gitterrosten kommt man gut vorwärts. Auch den letzten Teil des Abstiegs bewältigen wir auf dem Sessellift zurück nach Thredbo. Unter dem Scheibenwischer steckt eine Aufforderung (unter Bussenandrohung von 60$) innerhalb von 21 Tagen die 15$ für weitere 24 Stunden Eintritt zu bezahlen, denn unser erstes Billet ist um 12 Uhr abgelaufen. Wir wollen sowieso nochmals im Park übernachten und wollten mal sehen ob es überhaupt kontrolliert wird. Wir fahren noch weiter auf dem Alpine Way bis hinunter an den Murray River, den Grenzfluss zwischen NSW und Victoria auf 500m über Meer. Einheimische Hier ist es um einiges wärmer. Martin hüpft gleich in den kühlen Fluss, eine Wohltat nach dem schweisstreibenden Fussmarsch. Endlich sehen wir auch wieder einmal eine Kängurumutter mit ihrem schon etwas älteren Jungen, sie grasen gleich neben uns auf dem Campingplatz und lassen sich nicht stören.
25.2.2004 Wir haben erst etwa die Hälfte des engen kurvigen Alpine way hinter uns, denn heute überqueren wir nochmals die Berge, die Great Dividing Range und die Strasse führt wieder auf über 1600m. Auf der Passhöhe weht wieder ein kalter Wind, Nebel und Regen erinnert uns an Zuhause. Danach geht's hinunter zum Snowy Mountain Hwy und weiter ins Tal bis nach Tumut, das nur noch auf etwa 300m über Meer liegt. Wir fahren noch auf den imposanten Staudamm des Blowering Reservoirs, das aber auch schon mehr Wasser gesehen hat. Im Visitor Center bezahlen wir noch die fälligen 15$ Staumauerueberfahrt und erkundigen uns über die Gravelroad, die über die Berge nach Canberra führt. Von den 125km seien etwa 60km sehr schlechte, steinige Strasse. Mal sehen ob wir morgen nicht doch den 200km langen, geteerten Weg via Hume Hwy nehmen werden. Wir übernachten in Tumut, direkt am reissenden Tumut River. Wir haben in Australien noch nie einen Fluss mit soviel Wasser gesehen.
26.2.2004 GoldpanningAngesichts der wenigen Tage die uns noch bleiben, wollen wir keinen weiteren Plattfuss riskieren und verzichten auf den kürzeren, aber steinigen Weg nach Canberra. Nicht weit von Tumut, bei Adelong, ist ein historischer Ort bei den Adelong Falls, wo vor über 100 Jahren Gold abgebaut wurde. Nadia versucht mit ihrer Goldpfanne auch ihr Glück im Flusssand und findet sogar ein paar Splitter. Kurz darauf erreichen wir den Hume Higway, teilweise zu einer echten Autobahn ausgebaut, der die beiden Grossstädte Sydney und Melbourne miteinander verbindet. Nach etwa 120km Autobahnfahrt biegen wir bei Yass ab, auf den Barton Higway Richtung Canberra, der Hauptstadt Australiens. In der Stadt muss sich Martin wieder einmal voll auf den Verkehr konzentrieren, denn seit Melbourne haben wir keine Lichtsignale mehr gesehen und mussten nie in Kolonnen fahren. In einem Büro des Automobilclubs (NRMA), in einem Einkaufszentrum, besorgen wir uns Gratisstrassenkarten für die beiden Städte Canberra und Sydney, sowie der Südküste von New South Wales. Wir klappern alle Campingplätze in der Stadt ab, aber es ist unglaublich was die verlangen für die engen, Canberra unwohnlichen Plätze, trotzdem sind sie fast ausgebucht. Im Vorort Queanbeyan (bereits wieder in NSW) finden wir einen Top Tourist Caravan Park mit nur noch einem freien Platz, der uns aber auch nicht zusagt. Wir nehmen daher die letzte Deluxe-Cabin für 2 Nächte (63$ pro Nacht). Der Vorteil ist der eigene Kochherd, TV, Dusche und WC.
27./28.2.2004 Parlament-House Senat Den Tag verbringen wir in der Hauptstadt mit Besichtigung des Parlamentgebäude und der City. Am Nachmittag erklimmen wir mit dem Camper den höchsten Berg des Australian Capital Territiory, den Mount Ainslie auf 842m über Meer. Von hier oben kann man die ganze Stadt und die Umgebung überblicken. Bevor wir die Hauptstadt wieder verlassen, besuchen wir noch das Cook Memorial, eine metallene Nachbildung der Erdkugel mit den Seereisen des Captain Cook. Cook-Memorial Gerade als wir dort sind, beginnt sich die Wasserfontäne (wie in Genf, aber kleiner) aus dem See zu erheben. Wir besuchen noch das eindrückliche War Memorial, genau gegenüber des Parlamentshügels auf der anderen Seite des Sees gelegen. Hier wird mit Filmen, Bildern und Modellen sehr anschaulich über alle Kriege berichtet in denen Australier involviert waren und Gedenktafeln beinhalten die Namen sämtlicher gefallenen Soldaten. Am Nachmittag verlassen wir die Hauptstadt gegen Süden, denn wir wollen in unserer restlichen Zeit die Südküste bis hinauf nach Sydney erkunden, denn da waren wir noch nie. Auf halbem Wege, in Cooma, übernachten wir.
29.2.2004 Dieser Tag, ist ein geschenkter Tag. Denn das Jahr 2004 ist ein Schaltjahr. Wir fahren weiter über die Hochebene bei starkem Seitenwind. Von Weitem sehen wir eine Gewitterfront heranziehen, wir werden aber nur noch am Rande mit ein paar Tropfen betroffen. Die Strasse windet sich wieder durch den Regenwald hinunter an die Küste, wo in Merimbula unsere Rundreise über die Berge beendet ist. Die Sonne scheint wieder und die Leute können zurück an den Strand. Im angrenzenden Bournda Nationalpark campieren wir im Wald, in der Nähe der Küste. Wir müssen uns vor den fallenden Ästen in Acht nehmen, denn der Wind bläst immer noch heftig. Martin hackt Holz für unser Lagerfeuer. Beim letzten Scheit bleibt die Axt im Holz stecken Riesen-Goana Merimbula-Beach und beim Versuch sie zu befreien, bricht der Stiel entzwei. Zum Glück haben wir schon genug Holz für unser Feuer. Jetzt müssen wir so kurz vor Schluss noch eine neue Axt kaufen. Gegen Abend besucht uns ein riesiger, etwa 1,5m langer Goana auf der Suche nach etwas Essbarem.