Dies ist unser Tagebuch über Australien. Um
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Datum
Tagebucheintrag
1.6.2003
Das Wetter bessert sich, da können wir unsere Plane
abbrechen und an der Küste entlang weiter nach Norden
fahren. Wir kommen durch das touristische Mission Beach mit
seinem wunderschönen, mit Palmen bestandenen, Strand.
Kurz bevor der Scenic-Drive bei El Arish wieder auf den Bruce
Highway trifft, kommen wir an einer Fischzucht vorbei. Sie
ist spezialisiert auf Barramundi. Diese Chance lassen wir
uns nicht entgehen, denn unser Ziel ist, in Australien einmal
einen Barramundi zu fangen. Man kann Angelruten mit künstlichen
Ködern stundenweise mieten und am Becken unter Anleitung
sein Glück versuchen. Nach einer erfolglosen halben Stunde
können wir zu einem anderen Becken mit "more coporative
Barras" wechseln. Kurz vor Ablauf der Stunde und nach
mehrmaligem Wechseln des Köders packt ein Barra zu, aber
er springt wieder vom Haken. Bald darauf beisst wieder Einer
an und diesmal zieht Martin ihn an Land. Einen 2,5 kg schweren
Brocken. Wir behalten ihn für ein feines Abendessen.
Wir lassen uns zeigen wie man ihn ausnimmt und vakuumverpackt
können wir ihn mitnehmen. Mit der Angelmiete von 30 $,
dem Fisch für 10 $ pro Kilo und dem präparieren
für 2 $ kostet uns dieses Abendessen ganze 57
$, inkl. Fun und Angeltips. Kurz nach Innisfail fahren wir
an die Küste zur Ortschaft Flying Fish Point. Ein Angelparadies
für Bootfischer. Inzwischen hat es wieder angefangen
zu regnen und weil heute das F1-Rennen von Monaco spät
in der Nacht am Fernsehen übertragen wird, mieten wir
das erste Mal eine Cabin. Wir geniessen es, wieder einmal
in einem richtigen Bett zu schlafen.
2.-4.6.2003
Es
regnet immer noch, darum beschliessen wir direkt nach Cairns
weiterzufahren. Martin möchte in der Vertragsgarage des
Vermieters vorbeigehen und die zwei gebrochenen Blattfedern
reparieren lassen. Die Garage macht einen guten und sauberen
Eindruck und ist auf Bremsen und Kupplungen spezialisiert. Martin
lässt deshalb auch noch die Kupplung und die Handbremse
testen und die sind wirklich auch reparaturbedürftig. Wir
können den Camper gleich am nächsten Tag um 7.30 Uhr
(!) vorbeibringen. Wir finden ausserhalb der Stadt einen ruhig
gelegenen Campingplatz mit eigenem Fluss, wo man die Fische
aber nur füttern und nicht fangen darf. Unterwegs haben
wir noch einen feinen, australischen Weisswein gekauft, und
geniessen ein richtiges Festessen mit gegrilltem Barramundi.
Der Wecker klingelt am Morgen schon um 6 Uhr, damit wir rechtzeitig
in der Garage sind. Wir werden in die Stadt chauffiert um in
der Zwischenzeit die Läden und die neue Esplanade mit künstlicher
Lagune zu erkunden. Am späteren Nachmittag rufen wir in
der Garage an und werden wieder abgeholt. Leider ist die Reparatur
noch nicht beendet, weil auch noch die hinteren Stossdämpfer
ersetzt werden mussten und für die Kupplung keine Zeit
mehr blieb. Wir müssen also am nächsten Tag noch einmal
früh aufstehen. Als wir zum Campingplatz zurückkommen,
haben wir eine Nachricht von Natalie und Peter auf dem Tisch,
dass sie auch in Cairns eingetroffen sind. Aber sie suchen lieber
einen Campingplatz der näher zur Stadt liegt, damit sie
für den Tauchkurs, den sie gebucht haben, gratis abgeholt
werden. Wir verabreden uns telefonisch für den nächsten
Tag, um miteinander im Kino den neuen Film Matrix-Reloaded zu
sehen. Am nächsten Tag heisst es wieder früh aufstehen
und zur Garage fahren. Wieder werden wir in die Stadt gebracht,
wo wir bei Deep Sea Divers Den einen 2-tägigen Tauchausflug
ans Barrier Reef buchen und Natalie und Peter zum Mittagessen
und anschliessendem Kinobesuch treffen. Nach dem Film werden
wir wieder abgeholt und unser
Camper ist wieder wie neu. Martin fragt was es kostet, aber
der Garagist gibt ihm den Autoschlüssel und sagt die Rechnung
werde direkt nach Sydney geschickt. Das nennt man Service. Wir
übernachten auf dem Campingplatz, wo die anderen Zwei sind
und es wird wieder ein langes Palaver bis spät in die Nacht.
5./6.6.2003
Schon
der dritte Tag hintereinander, dass wir durch den Wecker geweckt
werden. Diesmal schon um 5Uhr30, damit wir um 7Uhr in der Tauchstation
sind. Es ist noch dunkel und die Sonne geht erst kurz bevor
wir zum Hafen gebracht werden auf. Ein riesiger Katamaran, die
Sea Quest erwartet uns. Wir müssen gleich eine Erklärung
ausfüllen mit viel kleingedrucktem und werden gleich mit
den Tauchutensilien ausgerüstet. Es kommen immer mehr Leute
und als wir endlich losfahren sind die 60 bis 70Plätze
voll besetzt. Kurz vor der Ankunft am Riff gibt es für
die 18 lizenzierten Taucher ein Briefing und uns wird empfohlen,
weil wir seit vier Jahren nicht mehr getaucht sind, den ersten
Tauchgang mit Guide zu absolvieren. Kurz nach dem Eintauchen
ist die Nervosität aber schnell verflogen und wir geniessen
es wieder einmal zu tauchen und durch das Riff geführt
zu werden. Leider ist das Schiff so voll, dass man in der Kolonne
warten muss, bis man ins Wasser hüpfen kann. Den zweiten
Tauchgang am Shark Mountain machen wir alleine und finden auch
wieder zum Schiff zurück. Hier lebt ein riesiger Napoleon-Fisch
namens Wally. Der lässt sich streicheln und richtig knuddeln.
Das haben wir noch nie gesehen. Am Nachmittag werden wir zur
Ocean Quest gebracht, die hier vor Anker liegt. Zuerst gibt
es auch wieder Erklärungen und dann wird uns die Kabine
zugeteilt. Den nächsten Tauchgang lassen wir aus, weil
es heute noch einen Nachttauchgang gibt. Die ganzen Tauchutensilien
wurden vom Personal auf dieses Schiff gezügelt und stehen
schon wieder zum Tauchen bereit. Beim Nachttauchgang hat Nadia
leider die Lampe
nicht einkalkuliert und hat deshalb etwas zu wenig Blei dabei.
Sie muss sich abmühen um nicht an die Oberfläche zu
schweben. Es ist trotzdem wieder faszinierend die schlafenden
Fische zu beobachten. Nach dem guten Abendessen legen wir uns
dann bald in die Koje, müde von der sportlichen Betätigung.
Auf dem harten Lager schlafen wir aber nicht so gut und als
die Sonne über dem Meer aufgeht und direkt in die Kabine
scheint sind wir wieder munter. Der erste Tauchgang um 8Uhr
ist uns zu früh, da wärmen wir uns nach dem Frühstück
an der Sonne lieber etwas auf. Dafür geniessen wir die
zwei Tauchgänge vor und nach dem Mittagessen um so mehr.
Eine fantastische Sicht, ein ruhiges Meer und viel bunte Fische
können wir beobachten. Eine riesige Muräne, Weissspitzenriffhaie
und einen schlafenden Zackenbarsch können wir bewundern.
Leider ist es schon bald wieder vorbei, denn wir werden vom
Katamaran abgeholt und zurück nach Cairns gebracht.
7./8.6.2003
Endlich
können wir wieder einmal ausschlafen bis es hell wird und
in Ruhe frühstücken. Wir verabschieden uns ein weiteres
Mal von Natalie und Peter und fahren wieder ein Stück Richtung
Süden bis Innisfail, wo die Strasse Richtung Tablelands
abzweigt. Die Strasse steigt stetig an, bis auf etwa 700 Meter
Höhe und man kann immer wieder Wasserfälle besichtigen.
Die schönsten sind die Millaa Millaa Falls. Unterwegs kommen
wir an einem Windkraftwerk vorbei, wo der dauernd wehende Wind
von der Küste ausgenutzt wird. Wir fahren weiter Richtung
Inland bis nach Innot Hot Springs. Da fliesst ein heisser Fluss
durch den Ort und man kann anhand der Dämpfe sehen, wie
heiss das Wasser anmanchen
Stellen ist. Das Ufer ist mit grobem Sand belegt und man kann
erahnen wie viel Wasser hier mal geflossen ist, bevor es für
die heissen Bäder abgezweigt wurde. Auf dem Campingplatz
kann man zwischen verschiedenen Bassins mit unterschiedlich
heissem Wasser wechseln. Wir nutzen das natürlich aus und
geniessen am Abend und am nächsten Morgen das erste Mal
in Australien ein heisses Bad. Auf der Rückfahrt Richtung
Atherton kommen wir am grössten (breitesten) Wasserfall
Australiens vorbei, den Millstream Falls. Der Fluss hat aber
nicht so viel Wasser, dass die ganze Breite ausgenutzt wird.
In Atherton fragen wir im Informationscenter nach einem
Plan für den Stausee Lake Tinaroo und die dortigen Campingplätze.
Leider seien die Pläne ausgegangen wegen der grossen Nachfrage.
Wir wundern uns ein wenig, dass am Sonntagabend so viele Leute
am See übernachten, aber wir können uns einen Platz
mit Seesicht ergattern.
9.-11.6.2003
Auch
am nächsten Tag wundern wir uns über den vielen Ausflugsverkehr
und die geschlossenen Läden und das an einem Montag. Wir
fragen jemanden von hier und erfahren dass heute ein Feiertag
sei, Queens Birthday. Wie wir später noch herausfinden,
ist es bei uns das Pfingstenwochenende. Wenn wir das gewusst
hätten, wären wir noch ein wenig in Cairns geblieben.
Wir fahren die schlechte Gravelroad um den Stausee weiter bis
zur Hauptstrasse. Unterwegs bestaunen wir noch den riesigen
Cathedral Fig Tree und den Curtain Fig Tree. Wenn wir schon
mal hier sind fahren wir auch noch bis Kuranda, den Touristenort,
den man mit der Scenic Railway und dem Skyrail von Cairns aus
erreichen kann. Der Bahnhof ist wirklich einen Besuch wert.
Er ist über und über mit exotischenPflanzen
bewachsen. Der Ort selber ist auch mit exotischen Pflanzen begrünt,
aber sonst viel zu touristisch und überlaufen. Danach verlassen
wir die Hochebene und fahren die kurvige Strasse zurück
nach Cairns, wo wir noch zwei weitere Tage auf unserem Campingplatz
am Fluss verbringen und uns ein wenig erholen. Wir stellen die
Plane auf und hoffen auf besseres Wetter, denn Nadia hat sich
irgendwo erkältet und hat eine laufende Nase.
12./13.6.2003
Endlich
scheint wieder mal die Sonne und es wird gleich wieder tropisch
warm. Wir brechen endlich auf Richtung Norden. Zuerst füllen
wir unsere Vorräte auf, indem wir alle verfügbaren
Räume mit haltbaren Esswaren voll stopfen. Auch die beiden
Dieseltanks werden gefüllt und der Reifenluftdruck überprüft.
Bei Ellis Beach beginnt eine der schönsten Küstenstrecken
Australiens. Die Strasse ermöglicht immer wieder herrliche
Ausblicke auf Strände und Regenwald. Wir machen einen kurzen
Abstecher nach Port Douglas, fahren aber gleich wieder weiter,
angesichts der vielen Touristen. Bei Mossmann besichtigen wir
die Mossmann Gorge mit dem klaren Wasser und den vielen
Felsen in der Schlucht. Aber auch hier wimmelt es von Touris.
Hier ist vor etwa 2 Wochen eine junge Touristin beim Baden ertrunken,
weil ihr Fuss zwischen zwei Felsen eingeklemmt wurde und die
Strömung sie unter Wasser gedrückt hat. Es ist schön
warm aber niemand badet, angesichts der Warntafeln die aufgestellt
wurden. Wir fahren noch etwas weiter bis Wonga, wo wir auf einem
grossen Campingplatz direkt am Meer übernachten. Es ist
ein Top Tourist Park mit einer grossen, voll eingerichteten
Küche, das Beste was wir bisher in Australien gesehen haben
und zwei Swimmingpools. Leider beginnt es in der Nacht wieder
zu regnen und am Morgen ist der Himmel bedeckt. Kurz nach der
Abfahrt beginnt es zu schütten und es hört erst wieder
auf, als wir mit der Fähre den Daintree River überquert
haben. Die neu geteerte Strasse führt durch dichten Regenwald
bis Cape Tribulation, wo die Strasse für zweiradbetriebene
Fahrzeuge an der gleichnamigen Beach endet. Leider vermiest
uns das Wetter ein Bad
im Meer. Also machen wir uns auf den Weg auf dem Bloomfieldtrack
Richtung Cooktown. Bald heisst es die ersten Flüsse zu
durchqueren. Bevor wir den Ersten durchqueren, machen wir am
Ufer eine kurze Mittagspause und schauen den Anderen zu wie
sie den knietiefen Fluss meistern. Es scheint kein Problem zu
sein und auch wir durchqueren ihn ohne Probleme. Es kommen noch
weitere Durchquerungen, aber alle sind ohne Probleme zu bewältigen.
Aber die 85km Gravelroad bis zur geteerten Hauptstrasse sind
teilweise in schlechtem Zustand, mit vielen Schlaglöchern.
Kurz vor Cooktown sehen wir rechts von uns die riesigen, schwarzen
Berge aus erstarrtem Magma. Es sieht aus wie ein grosse Haufen
schwarzer Felsen, so gross wie Autos. Es ist nicht ratsam die
Berge zu besteigen, weil schon viele Unfälle passiert sind
und einige Kletterer einfach verschwunden sind. Der Campingplatz
in Cooktown ist gut besucht.
14./15.6.2003
In
der Nacht regnet es immer wieder und auch am Morgen regnet es
noch. Da sind wir froh, dass wir die Plane aufgestellt haben.
Wir kommen mit Paul, unserem Zeltnachbar ins Gespräch.
Er ist Australier mit irischer Abstammung aus Victoria. Er ist
mit dem Fahrrad und Anhänger Richtung Cape York unterwegs.
Wir sitzen unter der Plane und plaudern über alles Mögliche
bis der Regen aufhört und wir die Plane abbrechen können.
Wir besichtigen Cooktown und bewundern die Aussicht vom Grassy
Hill und fahren an die Finch Bay, wo wir Paul wieder antreffen.
Wir finden sogar noch einen Internetzugang, vermutlich für
lange Zeitder
Letzte. Für die Übernachtung suchen wir uns einen
ruhigeren Campingplatz ausserhalb des Ortes aus. Der Besitzer
erklärt uns alles ausführlich und führt uns sogar
persönlich zum, von uns ausgesuchten, Platz. Er hat den
Campingplatz erst die zweite Saison offen und möchte es
deshalb möglichst gut machen und hofft auch auf Mund zu
Mund Propaganda. Wegen des unsicheren Wetters stellen wir auch
wieder die Plane auf. Am nächsten Morgen verabschieden
wir uns für eine Weile von der Zivilisation und fahren
Richtung Lakefield Nationalpark. Die ersten 25km sind noch geteert,
danach geht es nur noch auf Gravelroad weiter. Die Strasse wird
so schlecht, dass wir sogar den Vierradantrieb einschalten müssen.
Am Six Meile Waterhole finden wir ein einsames Bushcamp, wo
wir wieder einmal ganz alleine die Natur geniessen können.
Leider ist es wegen den Krokodilen zu riskant im Wasserloch
zu schwimmen. Im angemessenen Abstand oberhalb des Wassers versuchen
wir mit der Angel erfolglos unsere neu gekauften Köder
aus. Damit wir uns waschen können und um unser kostbares
Trinkwasser zu sparen, schöpft Martin mit der Pfanne, die
an zwei Schnüren befestigt ist, Wasser aus dem Fluss. Das
erste Mal müssen wir auch unser eigenes WC buddeln. Natürlich
im angemessenen Abstand vom Camp und vom Wasser.
16./17.6.2003
Wir
verlassen das Bushcamp wie man es sollte: "Take only photographs,
Leave only footprints". Weiter geht es auf der holprigen
Piste durch den Lakefield Nationalpark bis zum Campingplatz
am Kalpowar Crossing. Da gibt es Duschen! Leider nur Kaltwasser,
aber bei dieser tropischen Wärme trotzdem ein Genuss. Die
einzelnen Plätze sind so grosszügig angelegt, wir
sehen keine Nachbarn. Sofort sammeln wir wieder etwas Holz für
unser tägliches Lagerfeuer. Während wir unser Abendessen,
Steak vom Grill mit knoblauchgespickten Tomaten, auf dem Grill
braten, werden vom Geruch zwei Agile Wallabies angelockt.
Sie bleiben eine ganze Weile in der Nähe und fressen Gras
und wir können sie in Ruhe beobachten. Als Nadia aufs WC
geht, nimmt sie zum Glück die Taschenlampe mit, denn unter
der WC-Brille hockt ein riesiger, grasgrüner Frosch, der
sie ganz gehörig erschreckt, denn wer sie kennt, weiss
was das bedeutet. Am nächsten Morgen weckt uns das vielfältige
Gezwitscher und Gekreisch der reichen Vogelwelt. Ein Schwarm
Black Cockatoos trifft sich mit lautem Gekreisch auf einem nahen
Baum. Bevor wir losfahren geniessen wir noch einmal eine Dusche.
Wer weiss wann wir wieder die Möglichkeit haben. Ab hier
bessert sich die Strasse etwas. Links und rechts der Strasse
sehen wir immer wieder die vielen Termitenhügel aus dem
hohen Gras ragen und zahlreiche Lagunen, bedeckt mit Seerosen
sind die einzigen Überbleibsel der kargen Regenzeit.
Ein Dingo überquert vor uns die Strasse und ein Schwarm
Brolgas fliegt aufgeschreckt vorbei. Von Weitem sehen wir auch
schon den Grund. Ein Bushfire und die Strasse führt mittendurch.
Am Himmel kreisen zahlreiche Greifvögel, um die flüchtenden
Kleintiere zu erwischen. Am Hann River versuchen wir nochmals
erfolglos einen Fisch zu fangen. Kurz vor dem Musgrave Roadhouse
verlassen wir den Nationalpark und treffen auf die Peninsula
Developmental Road, die Richtung Norden nach Weipa führt.
Wir fahren noch gut 100km bis nach Coen, der letzten Ortschaft
auf dem Weg nach Norden. Dort campieren wir hinter dem Supermarkt
auf der Wiese.
18./19.6.2003
Die
Strasse nach Norden ist in einem guten Zustand, aber nur bis
zur Abzweigung nach Weipa. Danach verschlechtert sich der Zustand
zusehends, denn bis Weipa wird der Strassenunterhalt von der
Minengesellschaft in Weipa mitfinanziert. Denn in der Umgebung
von Weipa ist die grösste Bauxitmine der Welt. Um zur Bramwell-Station
zu kommen, wo wir übernachten wollen, muss man von der
Hauptstrasse abbiegen, ein Tor öffnen und weitere 10km
auf einem Track durch den Wald fahren. Dort steht ein Wohnhaus,
ein Pub, Container mit Duschen und WC und ein Generator der
uns bis um 10 Uhr abends nervt..Am Morgen klagt Martin über
langsamen Luftverlust in seiner Luftmatratze. War sie also nur
drei Monate dicht. Nach weiteren 10km Waldweg landen wir wieder
auf der Bypass Road, die den Old Telegraph Track umfährt,
der für unseren Camper nicht befahrbar ist. Aber diese
Strasse ist in einem sehr schlechten Zustand mit vielen waschbrettartigen
Bodenwellen und tiefen Löchern. Die schlechteste Strasse,
die wir bisher gefahren sind. Leider können wir die Eliot
Falls nicht erreichen, weil uns eine tiefe Flussdurchfahrt den
Weg versperrtund
wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen. Am Jardine River
überquert eine Fähre den Fluss, wo sie 88A$ verlangen
für Hin- und Rückfahrt und das Permit für den
Zugang zum Aboriginalland. Wir übernachten in Seisia, direkt
am Meer. Der Schiffsteg dort ist ein beliebtes Anglerziel, weil
die Strömung der Endavour Strait direkt davor vorbeizieht.
20.6.2003
Mit
der Fahrt durch das letzte Stück Regenwald erreichen wir
den nördlichsten Punkt des australischen Festlandes. Den
letzten Kilometer geht es nur noch zu Fuss über Felsen
weiter, bevor wir vor der kleinen Tafel stehen, die den Punkt
markiert. Genau als wir dort ankommen geht ein heftiger Regenguss
nieder der uns durchnässt. Aber die Sonne kommt bald wieder
hervor und trocknet uns schnell wieder. Der Punkt ist ein beliebtes
Reiseziel und die Touristen werden sogar Busweise hierher geführt.
Auf der Rückfahrt kaufen wir noch Garnelen als Fischköder,
denn heute wollen wir am Steg von Seisia auch unser Glück
versuchen. Wir können uns noch ein freies Plätzchen
ergattern und Martin probiert einen künstlichen Köder,
während Nadia die Garnelen benutzt. So wie es aussieht
hat bis jetzt noch niemand etwas gefangen. Aber bald zupft es
an der Angel von Nadia und tatsächlich hängt eine
grosse Makrele an der Angel. Aber weil zurzeit Ebbe herrscht,
ist der Steg etwa 5m über der Wasseroberfläche und
damit ist es fast unmöglich den schweren Fisch heraufzuziehen.
Tatsächlich reisst die Angelleine auf halber Höhe,
weil der Fisch sich heftig zappelnd vor dem Ende im Kochtopf
wehrt. Danach bleibt es eine Weile ruhig, alle anderen Angler
und Zuschauer haben sich wieder abgewendet. Da zupft es schon
wieder an der Angel von Nadia und schon wieder hängt eine
Makrele, diesmal eine andere Art,am
Haken. Martin übernimmt die Angel und zirkelt den Fisch,
auf der äussersten Kante des Steges balancierend um die
riesigen Holzpfosten zur Treppe, die auf eine tiefer gelegene
Plattform führt. Er kann gerade noch einen Sturz in das
Wasser, wo Krokodile vorkommen sollen, vermeiden. Bevor Nadia
die Angel übernehmen kann, packt eine liebe Mitfischerin
die Leine und will den Fisch zur Plattform hochziehen. Martin
reagiert zu spät um die Frau zu stoppen, denn wir wissen,
dass das unsere Angelschnur nicht aushält, aber leider
reisst die Schnur und der Fisch ist schon wieder weg. Die Frau
entschuldigt sich, aber Martin ist wütend und frustriert,
wir verlassen den Steg und gehen zurück zum Campingplatz.
Nadia war nämlich die Einzige die in der ganzen Zeit Fische
gefangen hat und wir verlieren Beide. Nach dem Abendessen versuchen
wir es noch einmal, aber diesmal fangen auch wir keine Fische
mehr.
21./22.6.2003
Bevor
wir uns wieder auf den Rückweg Richtung Süden aufmachen,
tanken wir unseren Camper noch voll, obwohl der Diesel hier
(1,10 A$) um einiges teurer ist als in Cairns (0,82 A$). Wir
füllen auch unsere Vorräte im kleinen Supermarkt wieder
auf. Hier muss man gut auf das Ablaufdatum der Artikel schauen,
denn einiges ist schon abgelaufen und wird trotzdem noch verkauft.
Sogar eine Zeitung vom Mai liegt noch im Regal. In der Nacht
war es richtig tropisch warm und jetzt wissen wir auch warum,
denn kurz nach der Abfahrt beginnt es heftig zu regnen.Da
wird die schöne rote Farbe an unserem Camper wieder aufgefrischt,
aber dafür staubt es nicht. Wir quälen uns auf der
schlechten Bypassroad zurück an die Hauptstrasse, wo wir
zügiger vorankommen. Unterwegs überquert noch eine
Wildschwein- und eine Känguruhfamilie kurz vor uns die
Strasse. Diesmal fahren wir fast 400 km bis zum Archer River
Roadhouse. Dort essen wir einen Hamburger, so dass Nadia nach
dieser anstrengenden Fahrt nicht mehr kochen muss. Ein schöner
Sonnenuntergang lässt für morgen auf einen sonnigen
Tag hoffen.Am nächsten Morgen scheint tatsächlich
wieder die Sonne und das benutzen wir um herauszufinden wo die
Luftmatratze von Martin Luft verliert. Wir legen sie auf den
grossen Holztisch in der Nähe, pumpen sie voll auf und
suchen alles ab. Wir
befeuchten auch einige Stellen aber wir finden kein Leck. Martin
bleibt halt nichts anderes übrig, als weiterhin gegen Morgen
auf einem harten Lager zu schlafen. Wir fahren ein kurzes Stück
zurück zum Archer River, den wir gestern überquert
haben und setzen uns ins knietiefe Wasser. Herrlich so ein Süsswasserbad.
Hier gibt es auch schöne Plätzchen, wo man übernachten
kann, direkt am Fluss im Sand. Spontan entschliessen wir uns
für einen Ruhetag und bleiben den ganzen Tag hier, faulenzen,
baden und sonnen.
23.6.2003
Nach
der erholsamen Pause fahren wir weiter bis zum Musgrave Roadhouse,
wo wir nach dem besten Weg nach Normanton fragen. Der Inhaber
gibt uns bereitwillig Auskunft und rät uns nach Westen
auf einer guten Gravelroad bis kurz vor Pormpuraaw zu fahren
und dann um das Permit für den Eintritt in Aboriginalland
von 30A$ zu sparen, Richtung Süden in den Mitchell Alice
Rivers Nationalpark, um zu übernachten. Dieser Weg sei
zwar länger als die gerade, kürzere Route, aber um
einiges schneller zu bewältigen, denn der Track dort sei
sehr schlecht und man komme nur langsam voran und zudem muss
man den Mitchell River auf Sand durchqueren, wo man leicht stecken
bleiben kann. Wir kommen auch die ersten 210 km bis Pormpuraaw
zügig voran, aber der Weg nach Süden ist nur noch
ein Track und wir haben für die restlichen 70 km fast so
lang. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Alice River,
der fast ausgetrocknet ist und leicht zu durchqueren ist. Nach
der Flussdurchquerung campieren wir am Old Koolatah Waterhole.
Heute waren es mehr als 400 km und wir sind müde. Aber
Martin sammelt trotzdem noch etwas Holz für ein Lagerfeuer,
dass wir nicht völlig im Dunkeln sitzen. Es sind aber immer
die schönsten Momente, wenn man weit und breit alleine
in der Wildnis campieren und den gewaltigen Sternenhimmel bewundern
kann. Dafür müssen wir uns aus der Schüssel waschen
und das WC selber buddeln.
24.6.2003
Wir
verlassen am nächsten Tag das Bushcamp wieder ohne Spuren
zu hinterlassen und fahren noch einmal zurück zum Alice
River um die Wildnis um den Fluss zu bestaunen. Danach machen
wir uns auf den Weg zum anderen Ende des Parks, wo wir das Ufer
des etwa 100m breiten Mitchell River erreichen. Nadia bekommt
es mit der Angst zu tun und meint das schaffen wir nie, denn
der Ausgang an der anderen Seite ist steil und liegt etwa 50m
flussabwärts. Martin steigt aus und watet, trotz Krokodilwarnschilder,
auf die andere Seite, aber das Wasser ist zum Glück nur
knietief, mit wenigen tieferen Stellen und der Untergrund ist
felsig. Er meint, das sei kein Problem für unseren Camper.
Er schickt die weiterhin zweifelnde Nadia, die sich vor Angst
fast in die Hosen macht, voraus, um den Weg zu weisen und das
Ganze zu filmen
und ein Foto zu machen. Das erste Mal schaltet Martin den Low-Range-Vierradantrieb
ein. Ganz langsam und vorsichtig überquert er den Fluss.
Kurz vor dem Ausgang hat es zwar noch zwei tiefe Löcher
mit starker Strömung, aber auch das meistert unser Camper
problemlos. Nadia fällt ein Stein vom Herzen als Martin
die betonierte Rampe hochfährt. Wir benutzen die Gelegenheit
von fliessendem Wasser gleich auch noch für ein ausgiebiges
Bad um uns zu waschen. Danach fahren wir erfrischt bis zur Hauptstrasse,
der Burke Developmental Road, die nach Normanton führt.
Martin will aber noch die sandige Überquerung des kürzeren
Tracks über den Mitchell River besichtigen. Also fahren
wir die 9km auf dem schlechten Track bis zum Fluss. Auch hier
ist der Fluss nur knietief aber nur etwa 50m breit und wäre
vermutlich trotz Sand auch zu überwinden gewesen. Wieder
auf der Hauptstrasse kommt uns gleich ein Roadtrain entgegen.
Er zieht eine riesige Staubwolke mit sich und da können
wir nur noch anhalten und warten bis sich der Staub gelegt hat.
Später sehen wir von Weitem auch wieder eine Staubwolke,
aber diesmal ist es ein Roadtrain, der vor uns die gleiche Richtung
fährt. Wir müssen das Tempo drosseln, weil er nicht
so schnell über die immer wiederkehrenden Dip's (trockenes
Bach- oder Flussbett) fahren kann. Plötzlich hält
er an, und wir überholen ihn im Staubnebel vorsichtig.
Er steht vor
einem geschlossenen Gate. Nadia steigt aus, öffnet für
uns Beide das Tor und Martin fährt langsam auf die andere
Seite. Da kommt von hinten plötzlich ein bloody Touri in
einem gemieteten Toyota angebraust, überholt den Roadtrain,
rast durchs offene Tor und vorbei am wartenden Martin. Nadia,
die noch draussen steht, ist total eingestaubt und sieht aus
wie wenn sie in Mehl gefallen wäre. Martin kann gerade
noch die Türe schliessen und wird wütend, wer ihn
kennt, weiss was kommen wird. Wir fahren weiter und er drückt
auf die Tube um den anderen einzuholen. Nachdem wir ihn durch
den Staub eingeholt haben, überholen wir ihn auf einer
langen, geraden Strecke mit Vollgas in halsbrecherischer Fahrt
über die vielen Unebenheiten, obwohl der andere auch immer
mehr Gas gibt. Jetzt kann er unseren Staub fressen! Als wir
die Teerstrasse erreichen, biegen wir ab nach Karumba, das den
einzigen geteerten Zugang zum Gulf of Carpentaria bietet und
einen legendären Ruf bei den einheimischen Hobbyfischern
geniesst. Dementsprechend voll sind auch die Campingplätze.
Auch am Fishcleaningtable stehen sie Schlange um ihren heutigen
Fang zu Filets zu verarbeiten.
25./26.6.2003
Weil
wir gestern so lange gefahren sind, bleiben wir noch etwas in
Karumba und geniessen die Sicht über die Flussmündung
des Norman auf den Golf von Carpentaria. Einige Boote sind bereits
unterwegs um die reichen Fischgründe für eine Gratismahlzeit
auszunutzen. Danach fahren wir nur bis Normanton, wo wir ein
Bad im Pool geniessen und Nadia endlich wieder einmal Kleider
waschen kann. Hier ist auch eine Nachbildung des grössten,
je in Australien gefangenen Krokodils aufgestellt. Das 8,6m
lange Reptil, genannt Savannah King, wurde in den 50er Jahren
im Norman River erlegt. Nach diesem Ruhetag fahren wir auf Teerstrasse
Richtung Süden zum Burke und Wills Roadhouse.
Martin
kann endlich sein heiss ersehntes Steaksandwich, getoastet und
mit Zwiebeln, geniessen. Es ist genau so gut wie vor 12 Jahren.
Es herrscht sehr viel Betrieb und immer wieder halten Roadtrains
um zu tanken. Martin kann sich fast nicht losreissen. Nachdem
er einige von diesen Monstern fotografieren konnte, fahren wir
weiter Richtung Westen bis Gregory Downs. Da fliesst der Gregory
River, der durch Quellen gespeist wird, vorbei. Man darf hier
gratis campieren. Leider sind die guten Plätze durch Wohnwagenbesitzer
alle schon besetzt. Wir finden noch eine freie Ecke, aber als
der
Nachbar den Generator in Betrieb nimmt, geht Martin auf die
Suche nach einem ruhigeren Platz. Er entdeckt auf der anderen
Flussseite jede Menge freien Platz, der eben nur mit 4WD erreicht
werden kann. Wir packen sofort wieder zusammen, fahren auf die
andere Seite und finden direkt am Fluss einen Platz ohne Nachbarn,
wo wir ein ungestörtes Bad im klaren Fluss geniessen können.
27./28.6.2003
Ab
hier bis zum Lawn Hill Nationalpark sind die letzten 100km wieder
Gravelroad. Bei der Station lassen wir zuerst noch unsere Gasflasche
füllen, die soeben nach dem Morgenkaffee leer geworden
ist. Kurz nach der Weiterfahrt holen wir auf der Gravelroad
wieder einen Roadtrain ein, der eine riesige Staubfahne hinter
sich herzieht. Zum Glück biegt er nach der Hälfte
der Strecke Richtung Mine ab und wir haben wieder freie Sicht
und können schneller fahren. Im Nationalpark finden wir
gerade noch einen freien Campingplatz und begeben uns gleich
auf eine kleine Wanderung zu den Kaskaden wo wir schon wieder
im Fluss baden können. Unterhalb der kleinen Wasserfälle
haben sich Becken gebildet, die wie Whirlpools wirken. Auf dem
Rückweg erklimmen wir noch den Island Hill, wo sich uns
eine spektakuläre Rundsicht über den Lawn Hill Nationalpark
bietet. Am späteren Nachmittag wollen wir im ruhigen Fluss
am Ausgang der Schlucht noch Schnorcheln, aber man sieht absolut
nichts, denn er ist hier viel zu tief. Nach dem Abendessen besucht
uns noch ein Wallabie mit seinem Jungen im Beutel. Am nächsten
Morgen stehen wir mit der Sonne auf, um in die Lawn Hill Gorge
bis zu den Indarra Falls zu wandern. Ein wolkenloser Himmel,
seit vorgestern haben wir keine Wolke mehr gesehen, verheisst
wieder einen sonnigen und warmen Tag. Ein Genuss nach diesen
kalten Nächten seit Karumba. Danach fahren wir den 4WD-Track
nach Riversleigh, einer der wenigen Orte wo Fossilen gefunden
wurden. Auf der Weiterfahrt Richtung Süden müssen
wir den Gregory River mit seiner starken Strömung durchqueren,
aber dank betoniertem Übergang ist er nur etwa 30cm tief.
Nach diesen 150km schlechter Gravelroad sind wir froh, dass
die nächsten 160km bis Mount Isa geteert sind. Kurz vor
Mount Isa können wir zum Entzücken von Martin auf
einer langen Geraden, das ist auch nötig bei diesem Überholweg,
einen Roadtrain überholen.
29./30.6.2003
Den
Top Tourist Park, den wir gestern für die Übernachtung
ausgewählt haben, verlassen wir um einen weniger vollen
und engen Platz zu suchen. Auf dem Riverside Caravanpark finden
wir ein lauschiges Plätzchen am Ufer des ausgetrockneten
Leichart River. Danach erkunden wir die flächenmässig
grösste Stadt der Welt (etwa so gross wie die Schweiz)
mit nur etwa 25'000 Einwohnern. Vom Lookout sieht man über
die Stadt und zu den nahegelegenen Silberminen. Im Visitorcenter
fragen wir nach möglichen Internetcafes, aber es gibt nur
einen Ort, eine Newsagency mit etwa 10 Computern. Als wir, nach
mehr als zwei Wochen ohne Internetzugang, dort unsere Emails
abfragen wollen, ist leider gerade die Leitung unterbrochen
und weil Sonntag ist, wird bis morgen sowieso nichts repariert.
Da auch die meisten Läden geschlossen sind fahren wir nach
einem Mittagessen im KFC zurück auf den Campingplatz.
Am nächsten Tag fahren wir als Erstes zur Newsagency, aber
die Leitung sei vor 12 Uhr Mittags nicht repariert. Gehen wir
halt erst mal im Woolworth einkaufen um unseren Lebensmittelvorrat
wieder zu ergänzen und unser Lieblingsessen, Steak mit
Maiskolben, zu kaufen. Martin kauft sich im K-Mart noch eine
neue Luftmatratze, nachdem die andere immer schneller Luft verliert
und wir das Leck noch nicht gefunden haben. Nach einem weiteren
Essen im KFC versuchen wir unser Glück nochmals beim Internet
und siehe da, die Leitung steht. Martin verbringt geschlagene
2,5 Stunden am Compi, während Nadia nach dem Lesen und
Beantworten der Mails mal wieder ausgiebig lädelen kann.
Bevor wir zurück zum Campingplatz fahren, wollen wir endlich
wieder mal unseren Camper, der mehr Rot als Weiss ist, reinigen.
Die ältere Dame beim Carwash winkt aber gleich ab, als
sie unseren Camper sieht, er sei viel zu hoch für ihre
Waschanlage und schickt uns zu einer Firma die Lastwagen abdampft.
Als wir dort ankommen, erklären wir dem Chef wieso wir
hier sind und er lacht. Denn normalerweise waschen sie nur grössere
Vehikel, aber er weist trotzdem zwei Angestellte an, unseren
Camper zu waschen. Zuerst wird er mit heissem Schaum bedeckt
und danach mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Das Auto war
seit der Übernahme noch nie so sauber und wir mussten keinen
Finger rühren. Obwohl zwei Arbeiter eine halbe Stunde gearbeitet
haben wollen sie kein Geld haben, sie helfen ausländischen
Touristen gerne. Das ist wieder einmal die australische Hilfsbereitschaft
und Freundlichkeit. Martin drückt einem Arbeiter aber doch
noch ein Trinkgeld für ein Bier zu zweit in die Hand, bevor
wir losfahren.