Dies ist unser Tagebuch über Neuseeland. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen.

Datum
Tagebucheintrag

1.12.2002

Das Abenteuer Südinsel startet. Martin ist natürlich wieder einmal nervös, denn es gilt einen Termin einzuhalten. Die Fähre startet um 9 Uhr 30 und wir müssen spätestens eine Stunde vorher einchecken. Das heisst um 7 Uhr aufstehen und Kolonne nach SüdenWellingtonspätestens um 8 Uhr abfahren. Nadia nimmt es locker, trinkt ihre zwei Kaffees. Martin macht inzwischen den Camper startklar und um 10 vor Acht wird losgefahren. Weil am Sonntag weniger Verkehr auf den Strassen nach Wellington herrscht, sind wir noch früh genug am Fährterminal. Nachdem die Fähre beladen ist, fährt sie pünktlich ab. Während der Fahrt aus dem Hafen kann man noch einen letzten Blick auf Wellington werfen. Wir haben Glück mit dem Wetter und damit eine ruhige Ueberfahrt zur Südinsel. Queen Charlotte SoundFaehre in PictonWährend der Durchfahrt durch den Queen Charlotte Sound nach Picton hat man immer wieder exzellente Ausblicke in die bewaldeten Buchten mit einsamen Häusern die nur vom Wasser aus zugänglich sind. Um am Fährterminal in Picton anzulegen, muss die Fähre im engen Kanal wenden und rückwärts anlegen, damit wir wieder rausfahren können.

2.12.2002 Nach der langen Zeit in der Grosstadt wollen wir jetzt mal wieder Natur pur erleben. Wir fahren von Picton auf der Scenic Route Richtung Nelson und biegen dann ab auf die Strasse die dem Kenepuru Einsame BuchtSound entlang führt, Kurven und auf und ab ohne Ende und immer wieder fantastische Ausblicke auf einsame Buchten. An der Portage Bay finden wir einen einsamen Campingplatz im Wald, direkt am Meer. Gegen Abend, als die Flut einsetzt packen wir die Angelruten aus und versuchen unser Glück. Nach kurzer Zeit haben wir 3 kleinere Fische gefangen (2:1 für Nadia) und damit unsere Vorspeise zu den Steaks heute Abend.
3./4.12.2002

Am Morgen überlegen wir, ob wir noch eine weitere Nacht auf diesem idyllischen Platz verbringen sollen. Wir möchten aber noch mehr von dieser schönen Gegend sehen und fahren dann bis zum Ende des Kenepuru Sound und entscheiden uns dann auf der Rückfahrt. Als wir wieder am Platz vorbeifahren, ist er aber bereits mit mehreren Zelten belegt. In den zwei Wochen vor den Weihnachtsferien trifft man jetzt überall Schülercamps.Fischen im Fluss GoldfieberIn einem Seitental nach Havelock bei Canvastown finden wir aber auch einen Platz am Wakamarina River. Uns gefällt es so gut, dass wir hier gleich einen ganzen Tag verbringen. Man kann hier nach Gold buddeln, denn früher war hier eine Goldmine. Nadia ist zwar fleissig am Gold Waschen, hat aber kein Glück. Am Abend spazieren wir zu einem stillgelegten Tunnel der übersät ist mit Nikolaus-BadGlühwürmchen. Ein fantastischer Anblick, wie ein Sternenhimmel. Das Wasser des Flusses ist glasklar und bereits etwa 18 Grad warm. Das erste Mal in Neuseeland baden wir mal nicht in Thermalwasser. Es ist herrlich zu schnorcheln und zu relaxen. Der rote Rücken am Abend beweist uns nicht nur RID gegen die Sandflies einzusprayen, sondern auch Sonnencreme.

5.12.2002

Da das Wetter wieder schlechter wird, fahren wir weiter in eine andere Bucht der Marlborough Sounds, nach Elaine Bay. Zuerst geht es zügig auf geteerter Strasse über einen Pass nach Okiwi Bay und danach auf einer gut ausgebauten Gravelroad über einen weiteren Pass hinunter ans Meer nach Elaine BayElaine Bay. Unterwegs überholen wir einen Lastwagen mit Anhänger, was will der denn in Elaine Bay? Als wir ankommen erfahren wir den Grund; hier ist ein kommerzieller Hafen. Ein Schiff mit grossen Ballen wird auf Lastwagen umgeladen. Dauernd kommen weitere Lastwagen um Ware aufzunehmen und fahren dann an unserem Campingplatz, der beinahe vollbelegt ist, vorbei. Für diese Idylle haben wir den beschwerlichen Weg auf uns genommen.Opossum Dafür hat es hier einen kleinen Steg wo man gut fischen kann. Nadia holt in einer Stunde 6 Fische aus dem Wasser (6:0 für Nadia). Martin legt frustriert seine Angel zur Seite und spielt den Handlanger. Unter dem Steg patroulliert ein riesiger Stachelrochen mit ca. 2m Durchmesser, der wohnt wohl hier und ernährt sich von den Fischabfällen. Am Abend besucht uns noch ein Oppossum, das dem Guetzli von Nadia nicht widerstehen kann.

6./7.12.2002 Samichlaus (Schweizerdeutsch = Nikolaus) im Dauerregen. Auf der Fahrt nach Nelson regnet es praktisch dauernd. Wir fahren mal zuerst durch die Strassen im Zentrum Stadt um zu sehen wo die Hardy Street und die Englischschule ist, die unser Neffe Reto ab Januar besuchen wird. Als wir parkieren kommen uns auf dem Troittoir die beiden Schweizer Susanne und Dani entgegen. Was für ein Zufall. Wir vereinbaren uns für später im Visitorcenter um miteinander in einem Cafe die bisherigen Erlebnisse auszutauschen. Sie werden heute Abend zum Nelson Lakes Nationalpark weiterfahren. Wir beschliessen bei diesem Wetter noch einen weiteren Tag in Nelson zu verbringen. Am nächsten Tag geht ein gewaltiger Gewitterregen über Nelson nieder. Einige Läden müssen wegen Überflutung schliessen. Wir sitzen inzwischen auf dem Parkplatz im Camper fest, bis es nicht mehr so heftig schüttet. Nadia wird schon ungeduldig, denn sie möchte endlich das herzige Nelson und seine Läden erkunden. Heute Abend gehen wir wieder einmal in den Ausgang, das heisst Kino und auswärts Abendessen. Wir sehen den Actionfilm «Der Transporter». Das Kino ist gut besucht, denn gleichzeitig läuft der neue Harry Potter. Danach suchen wir uns ein asiatisches Restaurant, denn wir haben wieder einmal Appetit auf chinesisch. Beim Japaner ist alles leer, beim Thai gegenüber ist fast alles voll und einen Chinesen können wir nicht finden. Also gehen wir heute thailändisch essen, denn volle Restaurants versprechen auch gutes Essen. Das Essen schmeckt wirklich vorzüglich, diese 60 Dollar sind gut investiert. Leider gibt es auch heute wieder keine Fotos, hoffentlich ist dann das Wetter im Januar besser wenn wir vielleicht noch einmal in Nelson vorbeikommen.
8./9.12.2002

Gemäss Wetterbericht soll am Montag ein Hochdruckgebiet für den Norden der Südinsel Sonnenschein bringen. Das wäre ideal für den Abel Tasman Nationalpark. Also fahren wir bis Marahau, den südlichen Startpunkt des in Abel Tasmanin Abel TasmanAbel Tasman Track. Am nächsten Tag scheint wirklich die Sonne, da wird Nadia um 8 Uhr 30 geweckt, ausgeschlafen wird dann wieder wenn es regnet. Wir beschliessen einen Tagestrip zu wandern, also etwa 6 Stunden. Der Wanderweg ist wirklich schön angelegt. Man wandert durch den Busch, der viel Schatten spendet, mit faszinierenden Ausblicken auf die versteckten Buchten und das Meer. Der ganze Walk ist über 50 km lang und kann in 3 bis 4 Tagen bewältigt werden. Beliebt sind auch Kajaks um den Park zu erkunden. Keine Bucht ist menschenleer, mindestens zwei und mehr Kajaks und Wanderer bevölkern die Strände. Dauernd fahren Motorboote und Schiffe hin und her um WandererAppel Tree Bay Stilwell Bayan verschiedenen Plätzen abzusetzen oder abzuholen. In der Ferienzeit wimmelt es hier von Menschen, etwa wie auf dem Randen am Sonntag, denn dieser Walk ist der beliebteste in Neuseeland. Der Weg verläuft fast horizontal, ist schattig und dazwischen kann man sich im Meer abkühlen. Auf dem HeimCoquille Bayweg zum Campingplatz klaut Nadia wieder einmal exotische Früchte die unter den vielen Grapefruit-, Orangen-, und Mandarinenbäumen liegen. Wir sind froh, nach 6 Stunden wieder zurück auf dem Campingplatz zu sein, unsere Beine auszustrecken und ein erfrischendes Bad im nahen Fluss zu nehmen.

10./11.12.2002

Das schlimmste ist immer der erste Tag nach einer Wanderung. Unter lautem Wehklagen stehen wir am Morgen auf und laufen herum wie der Glöckner. Wir fahren heute an die Golden Bay. Aber zuerst müssen wir über den 791 m hohen Takaka Hill mit fantastischen Ausblicken auf die umliegenden Täler und die Küste. Takaka HillPupu SpringsAuf der anderen Seite geht es wieder steil und kurvig hinunter an die Küste der Golden Bay. Der grösste Teil des Wassers, das von den Bergen Richtung Meer fliesst, versickert und kommt nach 2 bis 10 Jahren bei den Te Waikoropupu Springs wieder zum Vorschein. Aus der Hauptquelle (Pupu Spring) sprudelt mit 7 bis 21 m3 pro Sekunde das klarste Wasser der Welt heraus. Seal Wharariki BeachEs ist auch ein heiliger Ort für die Maori und trotzdem ist es hier sogar erlaubt zu tauchen. Am nächsten Tag fahren wir weit hinaus bis zum Farewell Spit, eine Sandbank die weit ins Meer hinaus ragt und den Abschluss der Golden Bay bildet. Zu Fuss kann man in 20 Minuten an die eindrucksvolle Wharariki Beach spazieren. Aber Nadia plagt immer noch der Muskelkater von der Wanderung vorgestern, darum bleibt sie beim Camper und streckt ihre Beine in die Sonne. Martin beisst auf die Zähne und lässt sich diese Szenerie nicht entgehen. Nadia kann die Beach ja dann auf dem Film anschauen.

12./13.12.2002 Wir verlassen die Golden Bay auf dem einzigen, möglichen Weg, die spektakuläre Strasse über den Takaka Hill hinunter nach Motueka. Weil das Wetter auch heute wieder einigermassen gut ist, entschliessen wir uns, dem Nelson Lakes Nationalpark einen Besuch abzustatten. Der Park besteht aus mehreren Bergen über 2000m, viel Wald und den zwei Seen Rotoiti und Rotoroa. Wir campieren am nördlichen Ende des Lake Rotoiti, direkt am See in der Kerr Bay.Lake Rotoiti Da der See bekannt ist für seine Forellen, packen wir unsere Angeln aus und probieren unser Glück vom Bootsteg aus. Leider beginnt es just in diesem Moment zu regnen, und nach einer Stunde, ohne ein Zucken an der Angel verspürt zu haben, brechen wir unser Vorhaben ab. Essen wir heute halt Nudelsuppe. Nach dem Abendessen, nachdem es aufgehört hat zu regnen, gehen wir zurück zum Bootssteg um die Enten mit den restlichen, matschigen Brötchen zu füttern. Diesen schmecken sie sowieso besser als uns. Nachdem alles aufgefressen ist, ruft Martin plötzlich: «Ein riesiger Aal!» Tatsächlich schwimmt ein ca. 2m langer Aal um den Bootsteg und frisst die Brosamen, die auf den Boden gesunken sind. Und gleich darauf schwimmt auch eine Forelle vorbei. Nadia ganz aufgeregt: «Da muss ich es noch einmal mit Angeln versuchen». Wir holen die Angeln und Nadia hält den Köder gleich beim Bootsteg ins Wasser.Forellensteg Brown TroutDer Aal beäugt ihn misstrauisch, aber die Forelle von vorhin schwimmt heran und schnappt nach dem Köder. Zack! Hängt sie an der Angel. Sie wehrt sich heftig, aber Nadia zieht sie vorsichtig dem Bootsteg entlang ans Ufer, wo sie Martin, der Handlanger, in Empfang nimmt und fachgerecht erlegt. Was für ein Fang! Unsere erste Forelle und gleich eine ca. 50cm lange und etwa 3 Kg schwere Brown Trout. Stolz präsentiert Nadia ihren Fang vor der Kamera. Im nahen Bach will sie den Fisch gleich ausnehmen, rutscht aus, und fällt mit dem Fisch in der einen Hand und dem Messer in der andern voll auf den Hintern. Vom gellenden Schrei aufgeschreckt, rennt Martin durch die Büsche um nachzusehen ob sie in den Bach gefallen ist. Aber Nadia steht schon wieder und lacht selber über ihr Missgeschick. Zum Glück ist sie unverletzt und ist nicht im Bach gelandet. Der Fisch ist nicht verloren gegangen und kann nun fachmännisch zerlegt werden. Gut verpackt wird er im Kühlschrank für das Abendessen von Morgen aufbewahrt. Am anderen Tag fahren wir dem riesigen Buller River entlang, der nach dem vielen Regen viel Wasser führt, durch ein mit natürlichem Wald und Busch bewachsenen Tal an die Westküste nach Westport. Da Martin gestern trotz Regenjacke ganz durchnässt war, kaufen wir ihm in Westport gleich eine neue. Am Abend versuchen wir in der Campingküche unseren gestrigen Fang zu braten, aber o Schreck! Die Bratpfanne ist zu klein. So müssen wir ihn in zwei Hälften schneiden und so braten. Die anderen Leute, die nur Pizza aufbacken oder Würstchen braten schauen ganz neidisch auf unser Festessen. Wir erklären natürlich voller Stolz wo und wie wir den Fisch gefangen haben. Das rosa Fleisch löst sich ganz einfach von den Gräten, zergeht wie Butter auf der Zunge und schmeckt himmlisch, besser als ein Rindsfilet!
14./15.12.2002 Cape Foulwind Heimweh Wir wollen einen Tag in Westport bleiben, um das Cap Foulwind und die Sealcolony zu erkunden. Das Wetter bessert sich aber zusehends und am Nachmittag scheint sogar die Sonne vom wolkenlosen Himmel, sehr ungewöhnlich für die Westküste. Sollten wir etwaSealcolony diesmal etwas mehr Glück haben als vor 12 Jahren?Das nutzen wir natürlich aus, ändern unsere Pläne und fahren am Nachmittag trotzdem weiter, etwa 100 km Richtung Norden nach Karamea am Ende der Strasse. Der Weg führt durch dichten Wald mit riesigen Bäumen (Matai) und über zwei Pässe (420m und 250m). Eine eindrückliche Fahrt, die sich lohnt wenn man genug Zeit hat. Am Abend übernachten wir an der Flussmündung des Karamea River, direkt am Meer. Es ist da so flach, man kann gut die Gezeiten beobachten. Man muss sogar aufpassen, dass man vom Meer nicht auf einer Sandbank eingekreist wird. Wir erkundigen uns beim Campingwart über die Sehenswürdigkeiten und er empfiehlt uns, den Oparara Arch zu besuchen, den grössten Felsbogen von ganz Australasia. Aber die 16km lange Strasse dorthin sei in einem sehr schlechten Zustand. Das werden wir ja sehen. Am nächsten Tag wagen wir uns auf diese Strasse, besser Gravelroad. Am Anfang steht ein Warnschild, dass die Strasse sehr eng, kurvig und teilweise steil ist und nicht fahrbar für Campervans. Die meinen wohl die grossen Maui-Camper, nicht uns. Tatsächlich ist die Strasse einspurig und vergleichbar mit einem Waldweg bei uns. Es geht rauf und runter, über schmale Brücken und durch enge Kurven, aber im 2. Gang gut zu bewältigen mit unserem Camper. Der ganze Weg führt durch dichten Busch und WaldBuschfahrtHöhle. Wir fahren bis zum Ende, wo zwei Höhlen frei zugänglich sind. Die Crazy Paving Cave und die Box Canyon Cave. Da sollen Spinnen namens Gradungula hausen, die 10cm lange Beine haben und sehr selten sind. Da ist Nadia nicht mehr zu überreden in die Höhlen zu gehen und darum muss Martin alleine auf Erkundungstour gehen. Oparara ArchGradungulaZum Glück haben wir unsere MagLite immer dabei. Nadia sieht die Spinnen lieber auf den Fotos die Martin mit der Digicam macht. Beim Parkplatz wo der Weg zum Oparara Archstartet, fliesst auch der orange Oparara River vorbei. Die Farbe kommt von der Erde und vom Laub das in den Fluss fällt.Oparara River Nadia inspiziert das Flussufer ganz genau, ob hier vielleicht Gold zu finden ist, versinkt mit einem Fuss gleich im weichen Sand und zieht einen Schuh voll Wasser heraus. Ihr Schrei hallt durch den ganzen Wald. Zum Glück haben wir mehrere Schuhe dabei. Nach nur 20 Minuten Buschwalk erreicht man den wirklich imposanten Felsbogen, der auf 200m Länge und 40m Höhe und Breite den Fluss überspannt. Nachdem auch die Rückfahrt an die Küste gut bewältigt ist, fahren wir ans Ende der Küstenstrasse wo der Heaphy Track am Kohaihai River beginnt. Dort soll es einen schönen Campingplatz geben. Wie wir sehen, wissen das auch die Einheimischen. Denn der ganze Platz ist verstellt mit grossen Campern und zu Campern umgebauten Bussen. Da fahren wir halt wieder zurück nach Karamea.
16./17.12.2002 Der Wettergott meint es gut mit uns und lässt uns hoffen, dass wir dieses Mal die Pancake Rocks bei Punakaiki, unserem heutigen Ziel, bei Sonnenschein erleben werden. Der Campingplatz in PunakaikiPunakaikiliegt direkt am Meer. Wir beschliessen vorerst hier zu bleiben, im Meer zu fischen und dann am anderen Tag den letzten Kilometer bis zu den Rocks zu Fuss zu gehen. Aber heute hat auch Nadia kein Glück. Gegen Abend ist der Campingplatz fast voll, die grossen Ferien haben begonnen. Das Warten hat sich gelohnt, denn am anderen Tag scheint tatsächlich die Sonne. Wir sind natürlich clever und haben in der Zeitung nachgesehen wann die Flut am höchsten ist, um die Blowholes aktiv zu sehen. Wir spazieren der Strasse entlang zu den Pancake RocksPancake Rocks um zur richtigen Zeit (10 am) dort zu sein. Es ist sehr eindrücklich wie diese Felsen aufeinander geschichtet sind, wie Pancakes. Wir sind natürlich nicht die einzigen cleveren aber die Blowholes fauchen nur zaghaft, denn das Meer ist zu ruhig. Am Nachmittag versuchen wir unser Fischerglück im nahen Fluss, aber ausser Sandflies sehen wir nichts Lebendiges am Wasser. Dafür überrascht uns ein heftiger Regen, der neue Regenschutz von Martin ist Gold wert.
18.12.2002 Laut Berichten von Neuseeländern und unserem Reiseführer soll es in der Nähe einen See namens Lake Brunner geben, wo die Forellen so zahlreich sind, dass sie an Altersschwäche sterben. Das wollen wir natürlich ausprobieren. Direkt am SeeLake Brunner ist auch einen Campingplatz wo wir übernachten wollen. Nach der Ankunft packen wir sofort unser Angelzeug unter den Arm und versuchen unser Glück am Abfluss des Sees, denn dort soll der beste Platz sein. Eine schwingende Hängebrücke überspannt den Fluss. Wir sind nicht die einzigen die diesen Ort finden, es sind schon 2 Einheimische am Angeln. Martin versucht es mit den verschiedenen Löffeln, Nadia mit unserem Wunderbait, dem gesalzenen Bonito. Ein frecher WekaWeka will auch etwas vom Köder nur die Forellen nicht. Ausser Sonnenbrand an den Ohren wird es heute nichts. Auch die andern Fischer ziehen erfolglos von dannen. Wir lassen uns nicht entmutigen und probieren es am Abend nach dem Abendessen (Steak vom Grill!) noch einmal vom Bootsteg aus. Nach kurzer Zeit kommt ein Kiwi vorbei und fragt uns wonach wir fischen. Nach Forellen natürlich. Er fragt uns nach der Lizenz, denn es ist ein Fischkontrolleur. Wir benutzen die Gelegenheit und zeigen ihm unsere Köder, damit er uns zeigen kann welche die besten sind. Er wählt drei aus, die Martin dann alle ausprobieren will. Den Bonito von Nadia belächelt er, denn da würde höchstens ein Aal anbeissen. Auch er versichert uns, dass der See voll mit Forellen ist. Da wir vom Steg fischen, empfiehlt er uns ein Netz mit Griff zu verwenden, weil der Fisch zu schwer ist um auf den Steg zu hieven und die Angelschnur reissen wird und ausserdem sei der Strand ein besserer Platz. Wir haben eines im Camper, das wir vor längerer Zeit zu diesem Zweck gekauft haben. Etwa nach einer Stunde, die Sonne steht schon tief am Horizont, ruft Nadia Martin zurück, der inzwischen an den Strand gewechselt hat. Sie habe etwas schweres an der Angel, das sich heftig wehrt. Martin rennt zum Steg zurück um ihr zu helfen. Und tatsächlich hat sie eine grosse Forelle am Haken. Unter heftiger Gegenwehr ziehen wir den Fisch langsam zum tieferen Teil des Steges um sie auf das Trockene zu holen. Martin hat sie schon beinahe gepackt, da reisst die Angelschnur und fort ist unser Abendessen von Morgen. Also ist der Bonito doch nicht schlecht. Wir sind niedergeschlagen, denn nur weil die Schnur nicht gehalten hat ist unser schöner Fang flöten. Nadia lässt sich nicht entmutigen und holt im Camper unser Netz, um für den nächsten Fisch gewappnet zu sein. Und wirklich, kurz darauf beisst die nächste, noch grössere Forelle an. Mit heftigen Anstrengungen manövrieren wir sie an den Steg und holen sie mit dem Netz aus dem Wasser. Nadia jubelt, Martin gratuliert ihr zur zweiten Brown Trout. Auch diese ist wieder 50cm lang und etwa 3kg schwer. Nadia versucht es weiter, Martin hat in der Zwischenzeit seine Angel und die Löffel eingepackt, und schon nach kurzer Zeit, die Sonne ist schon untergegangen, beisst die nächste an. Aber die muss so gross sein, die Angelschnur reisst schon bevor wir sie in die Nähe des Stegs ziehen können. Weil es zu dunkel wird, und weil auch ein Fisch dieser Grösse eine Mahlzeit für zwei ergibt, geben wir auf und legen unseren Fang in den Kühlschrank.
19./20.12.2002 FischcleaningArthurs PassAm nächsten Morgen gehen wir zurück an den See, wo Nadia den Fisch ausnimmt und für das Abendessen bereit macht.. Auf der wichtigen Verbindungsstrasse von der Westküste nach Christchurch, die auch von Eisenbahnschienen begleitet wird, machen wir einen Abstecher zur Passhöhe, den Arthurs Pass. Für einmal mussten auch die Neuseeländer Viadukte und Brücken bauen. Dafür wurden auch hier Tunnels vermieden. Auf dem Pass suchen wir uns einen kurzen, wenig anstrengenden Walk aus, den Weg zum Punchball Fall.Punchball Fall Auf der Tafel stand 1 Stunde retour. Aber der Weg geht steil hinauf und wieder hinunter zum Wasserfall. Also doch anstrengender als wir dachten. Auf dem Rückweg begegnet uns noch der Frechste unter den Vögeln in Neuseeland, der KeaKea. Danach fahren wir wieder an die Westküste zurück, nach Hokitikia wo wir unseren Fisch zum Abendessen verspeisen. Weil das schöne Wetter anhält und der Campingplatz direkt an der Beach liegt, schieben wir hier einen Faulenztag mit lädele, Internet und sonnenbaden ein.
21./22.12.2002 WestcoastOne Lane BridgeUnterwegs nach Süden verläuft die Strasse immer wieder spektakulär an der Küste entlang. Immer wieder, wie hier in Neuseeland üblich, wurden die Brücken über die Flüsse nur einspurig gebaut. Man muss deshalb gut darauf achten, wer jetzt Vortritt hat. Eine Brücke ist ganz speziell, Franz Josef GletscherFox Gletscherda muss man die einzige Spur sogar mit der Eisenbahn teilen. Gegen Abend erreichen wir Franz Josef. Der gleichnamige Gletscher ist gleich oberhalb des Dorfes und ist eine wichtige Sehenswürdigkeit. Das merkt man auch an den vielen Touristen.Der Campingplatz ist ganz neu und von Buschwald umgeben.Westcoast Aber um möglichst viel Profit zu erzielen, wurden möglichst viel Stellplätze gebaut. Man steht mit den Campern so nahe zusammen wie auf einem Parkplatz und er wird auch voll. Um dem Gedränge in der Küche auszuweichen, gehen wir heute auswärts essen. Am andern Morgen fahren wir möglichst früh los, um das schöne Wetter auszunützen und die Gletscher Franz Josef und Fox bei Sonnenschein zu sehen. Auf dem weiteren Weg nach Süden zu unserem Etappenort Haast Beach fahren wir immer wieder durch Buschwald, an klaren Seen und spektakulär an der Küste entlang.
23./24.12.2002 Thunder Creek FallHaast PassAm Morgen ist es am Schlimmsten, wenn man nach dem Aufwachen die Regentropfen auf das Dach prasseln hört. Normalerweise kehrt man sich noch einmal und wartet einfach eine Regenpause ab. Aber leider hört der Regen heute nicht auf. Bis die MorgentoiletteLake HaweaLake Wanaka erledigt und der Camper abfahrbereit ist, sind wir schon klitschnass. Vermutlich regnete es schon die ganze Nacht, denn der Campingplatz gleicht schon langsam einem Ententeich. Wir retten uns mit dem Camper auf die Strasse, bevor wir noch stecken bleiben. Auf dem Weg Richtung Haast Pass überqueren wir überquellende BächeLake Wanaka Mt Aspiringund Flüsse die auch schon teilweise die Strasse überfluten. Hoffentlich muss die Strasse nicht gesperrt werden. Das Positive an diesem Wetter sind die vielen Wasserfälle die überall hinunterstürzen. Es ist richtig abenteuerlich und spektakulär die Passstrasse zu befahren. Auf der Passhöhe ändert dann das Wetter schlagartig. Die Sonne scheint und die Schafe grasen friedlich vor der grandiosen Bergkulisse. Ab hier war vor 12 Jahren die geteerte Strasse zu Ende, heute ist sie aber durchgehend bis Wanaka geteert. Sie führt zuerst dem Lake Wanaka entlang und wechselt dann hinüber zum Lake Hawea, beide etwas grösser als der Zürichsee. Der Campingplatz in Wanaka ist wunderschön erhöht gelegen, mit Aussicht auf den See. Wir beschliessen die Weihnachtsfeiertage hier zu verbringen. Am Heiligabend erkunden wir die Umgebung von Wanaka mit Aussicht auf den über 3000m hohen Mt. Aspiring, und besuchen das Puzzleworld mit dem schiefen Turm von WanakaLeaning Tower Weihnachtsessenwo man alle Arten von Puzzle, Knobelspiele, Hologramme und Bilder mit Sinnestäuschungen bestaunen und kaufen kann. Laut unserem Campingnachbar, ein Kiwi aus Invercargill, der schon seit 20 Jahren seine Sommerferien hier verbringt, soll der See an dieser Stelle ein exzellenter Platz zum Fischen von Forellen und Lachs sein. Es ist der Abfluss des Sees in den Clutha River. Das wollen wir natürlich gleich ausprobieren, aber leider hat es zuviel Wind, so dass die Fische nicht anbeissen wollen. Am Abend kocht Nadia zur Feier des Tages in der Campingküche ein Stroganoff mit Nudeln, das wie immer vorzüglich schmeckt und dazu trinken wir einen einheimischen Cabernet.
25.12.2002 Christmas Day. An diesem Tag feiern die Kiwis offiziell Weihnachten. Es ist der einzige Tag im Jahr, wo alle Geschäfte und Läden geschlossen sind. Auch unsere Campingnachbarn öffnen nach dem Aufstehen am Morgen die Geschenke, die der Weihnachtsmann über Nacht gebracht hat. Leider geht gegen Mittag das schöne Wetter zu Ende und es beginnt zu regnen. Da der Wind etwas aufgehört hat, probieren wir trotzdem noch einmal unser Fischerglück. Diesmal gehen wir etwas weiter flussabwärts, wo der erste Kilometer nach dem See leider nur Flyfishing erlaubt ist. Im klaren Wasser in der Nähe des Ufers entdeckt Nadia einen Fisch, der etwas abseits der Strömung vor einem grossen Stein steht. Da montiert Martin ganz schnell etwas vom Bait an einen Haken und lässt ihn ganz langsam zum Fisch hinunter. Dieser schnappt auch wirklich zu und hängt am Haken. Aber o weh, er hat auch gleich die Schnur durchgebissen, bevor wir die Möglichkeit hatten, ihn an Land zu ziehen. Alle weiteren Versuche im Fluss scheitern, denn die Strömung ist sehr stark. Wir beschliessen zurück zum See zu gehen und dort unser Glück zu versuchen. Wir bestücken beide Angelruten mit Bait und werfen die bleibeschwerten Haken gleichzeitig ins Wasser. Brown TroutWas passiert? Wen wunderts, nach etwa einer Minute zappelt bereits ein Fisch an der Angel von Nadia. Er wehrt sich heftig und springt zweimal aus dem Wasser.Nadia zieht ihn vorsichtig ans Ufer wo ihn Martin packen und erlegen kann. Unsere dritte Brown Trout, etwa 40cm lang. Leider kommt danach der starke Wind wieder auf und der Regen peitscht uns ins Gesicht. Da geben wir uns mit einem Fisch zufrieden, und packen unser Zeug zusammen.
26./27.12.2002 Diese Nacht erlebten wir einen Kälteeinbruch der auch für Schlagzeilen in der Zeitung sorgt. Es war höchstens 5 Grad kalt und schneite bis auf 800m. Wie froh waren wir um unseren Ofen. Am Morgen sind alle umliegenden Berge überzuckertWhite Xmas Bungeejumpingund es ist weiterhin kalt, obwohl es aufgehört hat zu regnen und die Sonne wieder scheint. Wir fahren weiter bis Queenstown, das Zentrum des Fun, Shopping und Actionsports in Neuseeland. Unterwegs kommen wir an der Geburtsstätte des kommerziellen Bungeejumping vorbei. Es ist eine historische Brücke, die den Kawarau River überspannt und die von A. J. Hackett seit 1988 als Sprungplattform für Bungeejumping benutzt wird. Heute ist es eine reine Massenabfertigung, denn die Leute stehen Schlange um den 43m hohen Sprung zu wagen, wofür sie mindestens 155 NZDollars (ca. sFr 115.--) hinblättern müssen. Da schauen wir doch lieber nur zu, das kostet (noch?) nichts. Als wir in die Stadt kommen merken wir, dass wirklich die Ferien begonnen haben, denn es herrscht dichter Verkehr und in den Strassen wimmelt es von Leuten. Wir können zum Abendessen in einem chinesischen Restaurant noch einen Fensterplatz ergattern und Nadia geniesst es für einmal nicht zu kochen. Am nächsten Tag erklimmen wir mit der Seilbahn den Aussichtsberg von Queenstown und geniessen die atemberaubende Aussicht, zusammen mit etlichen Asiaten die immer eine Person vor dem Hintergrund auf dem Foto haben müssen. QueenstownWir sind froh danach diese bevölkerte Stadt verlassen zu können. Mit einem Abstecher nach Arrowtown, einer historischen Goldgräberstadt, wo es ebenfalls von Leuten wimmelt und Nadia erfolglos ihre Goldpfanne im Fluss ausprobiert, fahren wir weiter bis Kingston am südlichen Ende des Lake Wakatipu. Zum Abendessen kochen und verspeisen wir unseren Fang von vorgestern (Hmm!) und geniessen dazu eine Flasche hervorragenden, neuseeländischen Weisswein.
28.12.2002 Mavora LakesJe südlicher wir fahren, desto besser wird das Wetter. Da beschliessen wir in einem kleinen Kaff Vorräte einzukaufen und einen Abstecher an die Mavora Lakes zu machen. Bei der Abzweigung von der Hauptstrasse warnt zwar ein Schild vor den nächsten 36 km Gravelroad, aber wir sind uns inzwischen einiges gewöhnt. Die Strasse ist aber gut intakt und fast wie Teer zu fahren. Nach der Grenze der Scenic Reserve wird die Strasse aber schmal und verläuft in dichtem Wald. Schon bald sehen wir die ersten Campingplätze die weit verstreut im Wald und am See platziert sind. Nach einigem hin und her entscheiden wir uns für einen am unteren, kleineren See, wo Motorboote nicht erlaubt sind. Bald darauf merken wir aber wie beliebt diese Seen bei den Einheimischen sein müssen, denn bis nach Sonnenuntergang fahren Autos, meist mit Booten im Schlepptau, an uns vorbei zu den weiteren Campingplätzen am oberen See wo Motorboote erlaubt sind. Am Abend können wir wieder einmal ein Feuer entfachen, ein Segen bei diesen kalten Nachttemperaturen die wir zur Zeit erleben (ca. 5° C).
29./30.12.2002 Lake Te AnauGold waschenAm Morgen lacht aber die Sonne wieder vom wolkenlosen Himmel und wärmt uns nach der kalten Nacht wieder auf. Das Wetter freut uns besonders, denn heute beginnt unser Abenteuer Fiordland, das man selten bei schönem Wetter geniessen kann. Wir fahren die Gravelroad zurück zur Hauptstrasse und dann weiter bis Te Anau, wo wir unsere Vorräte aufstocken. Wir beschliessen, auf dem Weg zum Milford Sound irgendwo im Fiordland Nationalpark auf einem der 12 Campingplätze entlang der Strasse zu übernachten. Die Strasse führt zuerst alles dem Lake Te Anau entlang, mit dem Blick auf die Berge des Nationalparkes. Nadia hat die Liste aller DOC-Campingplätze vor sich und wir klappern jeden Platz ab, bis wir beim fünften, dem Totara einen, für uns geeigneten Platz direkt am Eglinton River finden. Nadia packt natürlich sofort ihre Goldpfanne aus, um ihr Glück im Fluss zu versuchen. Leider ist hier nur Flyfishing erlaubt, da können wir das Angeln gleich vergessen. Dafür geniessen wir die Sonne und können einmal so richtig Wärme tankenCampingMirror Lake. Für den nächsten Tag stellen wir den Wecker auf 8Uhr, damit wir früh losfahren können, um vor dem grossen Run der Busse Richtung Milford Sound auf der Strasse zu sein. Wir überhören aber am Morgen beide den Wecker, und sind somit etwas später dran. Als wir vom Campingplatz auf die Strasse fahren, donnern bereits die ersten Busse vorbei. Die erste Sehenswürdigkeit an der man vorbeikommt, ist der Mirror Lake, wo sich die gegenüberliegenden Berge spiegeln. Da herrscht bereits ein Riesengedränge. Die Busse laden die Touristenhorden am Beginn des Holzsteges ab, fahren ein Stück und laden sie am Ende wieder auf, wie am Fliessband. Die letzten müssen sogar zum Bus rennen, denn der Chauffeur ruft bereits. Und wir mittendrin. Das hat man denn davon wenn man in der Hochsaison zum Milford Sound will. Wir fahren darum zügig weiter. Auf dem höchsten Punkt der Strasse, bevor es auf einer kurvigen Strasse zum Meer hinunter geht, fährt man durch den Homer TunnelHomer TunnelMilford Sound. Wir sind es ja gewohnt durch Tunnels zu fahren, aber das ist nur ein enges, schwarzes Loch ohne Beleuchtung. Wir sind entsetzt, bei diesem täglichen Verkehr so ein mieses Tunnel. Nadia ist froh dass wir das Ende des Tunnels ohne Gegenverkehr erreichen. Als wir am Milford Sound ankommen ist der Parkplatz beinahe schon voll belegt, wann sind denn die alle losgefahren? Hier geht es zu und her wie in einer Grosstadt, dauernd starten und landen kleine Sportflieger und Schiffe fahren vollbeladen in den Fiord. Auch die Sandfliegen sind immer noch so zahlreich wie vor 12 Jahren. Dafür haben wir, wie das letzte Mal, wieder einen der wenigen Tage erwischt, wo man den Mitre PeakMitre Peak ohne Wolke am Gipfel bewundern kann. Der Fiord ist wirklich sehenswert, so dass sich der Weg auch wirklich lohnt. Nach dem Mittagessen beschliessen wir die Touristen- und Sandfliegenhorden hinter uns zu lassen und den Rückweg anzutreten. Diesmal haben wir eine gute Zeit erwischt, denn um diese Zeit fahren nur noch wenige Busse Richtung Fiord und die Rückfahrt treten die meisten erst später an. Diesmal suchen wir den Campingplatz, auf dem wir schon einmal vor 12 Jahren übernachtet haben. Nadia hat ihn noch gut in Erinnerung, so dass wir ihn auch wirklich wieder finden, es ist der Deer Flat. Er liegt auch wunderschön am Eglinton RiverCamping. Um zu unserem Platz zu gelangen müssen wir aber einen kleinen Bach durchqueren, das wir aber ohne Probleme schaffen. Hoffentlich regnet es heute Nacht nicht, so dass wir auch wieder zurückkommen. Als am Abend ein Ranger vom DOC vorbeikommt, sagt er uns aber, dass das Wetter schön bleiben wird und wir ohne Probleme zurückfahren können.
31.12.2002 Silvester. Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen. Wir beschliessen den Touristenmassen in den Städten auszuweichen und in einem kleinen Kaff unterwegs nach Invercargill auf einem kleinen Campingplatz zu übernachten. Bei der Ankunft muss man in der Küche den Eigentümer anrufen und Martin versucht sein gelerntes Englisch anzuwenden. Es klappt ganz gut, er gibt unseren Namen an, woher wir kommen und wie lange wir bleiben wollen. Bezahlen sollen wir beim alten Mann, der auf dem Campingplatz Dauergast ist. Das ist wirklich typische neuseeländische Provinz. Unsere Hoffnung, alleine zu sein währt leider nicht lange, denn ein grosser Camper mit einer vierköpfigen, deutschen Familie fährt auf den Platz. Last Sunset 2002SilvestersiestaDie Kinder töten mit ihrem Geschrei Martin beinahe den letzten Nerv, aber gegen Abend ist dann Gott sei Dank endlich wieder Ruhe, so dass er die letzten Sonnenstrahlen des Jahres geniessen kann. Nadia kocht wieder ihr berühmtes Stroganoff und dazu geniessen wir eine gute Flasche einheimischen Cabernet/Merlot. Um Mitternacht erwarten wir, dass irgendwo Feuerwerk zu sehen ist, aber ausser dem Sternenhimmel herrscht totale Dunkelheit. Hier ist es wohl nicht üblich zum Jahreswechsel Raketen anzuzünden. Wir geniessen noch ein wenig die Ruhe und den Sternenhimmel bevor wir im neuen Jahr in die Schlafsäcke kriechen.